Kirchenkreis Bad Frankenhausen-Sondershausen
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Andachten

Wort zum Wochenende

25.11.2025

Frohes Neues!

Ich wünsche Ihnen allen ein frohes Neues Jahr! – Zumindest was das Kirchenjahr angeht, feiern wir am ersten Adventssonntag einen Neubeginn. Mit der Adventszeit, die uns auf die Menschwerdung Gottes in Jesu Geburt vorbereitet, fangen wir Christen das Kirchenjahr an. Mit Lichtern mitten im Dunkel erinnern wir daran, dass Gott auf die Welt kommt und uns zum Licht werden will – auch und besonders in dunklen und schweren Zeiten.

Bei uns in der Justizvollzugsanstalt halten die Lichter in vielerlei Weise Einzug: mit den beleuchteten Bäumen auf den Fluren und in der Kirche, mit Adventsgestecken auf den Tischen des Speisesaals und hoffentlich auch einem Leuchten in den Augen der Mitarbeitenden. Schwerer fällt das sicher den Inhaftierten, die die Advents- und Weihnachtszeit ohne ihre Familie feiern werden – manche zum ersten, manche zum wiederholten Mal. Auch bei der Gefangenentelefonsseelsorge bemerken wir in diesen Tagen ein erhöhtes Anrufvolumen. Die Adventszeit möchte wohl jeder lieber mit seinen Lieben daheim verbringen als hinter Schloss und Riegeln.

Die Adventszeit ist traditionellerweise neben der Passionszeit eine der großen Fastenzeiten. Sie soll uns in besonderer Weise auf das Fest vorbereiten. Und sie ruft uns in besonderer Weise zur Einkehr, zum Nachdenken auf. So können wir diese Zeit schon einmal dafür nutzen, um ein wenig zurückzuschauen, was im vergangenen Jahr so alles passiert ist. Da waren schöne Erlebnisse: der Sommerurlaub, der runde Geburtstag oder das Fest zur Taufe des kleinen Enkels. Aber es gab sicher auch Dinge, die wir im Nachhinein vielleicht gern anders gemacht hätten. Und so kann der (Kirchen-)Jahresanfang dazu dienen, sich daran zu erinnern, dass wir vielleicht nicht unbedingt komplett neu anfangen können, aber jederzeit anders weitermachen dürfen. Das gilt für die Menschen „hüben wie nüben“ der Mauern. Und das Gute am frühen Jahreswechsel nach kirchlicher Lesart ist dabei: wir beginnen schon einen Monat eher damit.

Ihr Helfried Maas, Gefängnisseelsorger in der JVA Arnstadt

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