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Die Taufe ist eines von zwei Sakramenten in der evangelischen Kirche. Beide sind von Jesus selbst eingesetzt. Das Sakrament (lat. sacramentum, dt. Heilszeichen, Heilsmittel, Heilsweg) ist ein Ritus, der als sichtbares Zeichen bzw. als sichtbare Handlung eine unsichtbare Wirklichkeit GOTTes bewusstmacht. So heißt es in Mt 2818-20: „Und Jesus trat zu ihnen, redete mit ihnen und sprach: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker und taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“
In der Taufe nimmt der Täufling bzw. seine Eltern und Paten das Ja GOTTes an. Das äußerliche Zeichen macht diesen Bund sichtbar. GOTT verspricht ihm/ihr seinen Segen und die unverbrüchliche Gemeinschaft.
Der Täufling antwortet auf das „Ja“ GOTTes durch sein eigenes Bekenntnis zu GOTT und durch sein Leben als Christ*in in allem was er/sie denkt, redet und tut.
In unseren Gemeinden werden Kinder meist in den ersten Lebensjahren getauft. So können sie sich noch nicht selbst für ein Leben mit GOTT entscheiden. Die Eltern und besonders die Paten bekommen deshalb den Auftrag, dem Kind vorzuleben und nahezubringen, was es heißt, mit GOTT zu leben.
Mit der Konfirmation bekommt der Jugendliche die Gelegenheit, selbstständig vor GOTT und der Gemeinde zu bekennen: Ich möchte zu GOTT gehören.
Für die Entscheidung zur Taufe ist es nie zu spät. Ein Leben als Christ zu gestalten, gehört zu den besten Entscheidungen des Lebens. Manchmal erfahren das auch Erwachsene, die als Kinder nicht getauft wurden, und in ihnen wächst der Wunsch, sich selbst taufen zu lassen.
Die Taufe ist dabei nicht nur das Bekenntnis zu Jesus, sondern begründet auch die Zugehörigkeit zu einer Gemeinde. Für jeden Christen ist eine Gemeinde unentbehrlich: Hier findet er Gemeinschaft, Unterstützung, Antworten auf Fragen des Glaubens und Begleitung auf seinem Weg mit GOTT.
Zumeist werden Kinder in den ersten Lebensjahren getauft. Aber auch eine spätere Taufe ist möglich, wenn das Kind schon bewusst wahrnimmt, was geschieht. Nicht selten kommt es vor, dass Taufen auch von Jugendlichen oder bis ins hohe Alter gewünscht werden. Es gibt keine Altersbegrenzung.
Notwendig ist das Gespräch mit dem Pfarrer/der Pfarrerin. Wer für Sie zuständig ist, sehen Sie hier. Mit ihm/ihr sind alle notwendigen Fragen leicht zu klären, da er weiß, wann in Ihrem Ort Gottesdienst ist, was benötigt wird usw.
Mit ihm/ihr zusammen können Sie den Ablauf der Taufe besprechen, wozu neben der Liederauswahl natürlich auch Fürbitten und der Taufspruch gehören können.
In der Regel werden Taufen im Gottesdienst der Gemeinde vollzogen, denn mit der Taufe wird der Täufling Glied der Gemeinschaft, ist sozusagen ein Teil dieser „großen Familie“.
Der Taufspruch ist ein Bibelvers, der den Täufling ein Leben lang begleitet. Früher wurde er vom Pfarrer ausgesucht. Heute ist es oft üblich, den Eltern/Paten bzw. dem Jugendlichen oder erwachsenen Täufling die Möglichkeit zu eröffnen, den Spruch selbst auszuwählen. Dazu gibt es Tausfpruchlisten ( Taufspruch (*.pdf-Datei, 74 KB)) aber auch Webseiten (z.B.: https://www.evangelisch.de/taufsprueche und http://taufspruch.de), die verschiedene Sprüche offerieren. Bei der Wahl des Spruchs geht es darum, was Eltern/Paten oder der Täufling sich als Spruch über dem Leben wünschen. Da ist es gut, sich etwas Zeit zu nehmen und miteinander zu beraten.
Zur Kirchenmitgliedschaft reicht die Taufe. Für als Kind Getaufte ist es jedoch bereichernd, mit vielen Freunden in der Konfirmationsgruppe den christlichen Glauben verstehen zu lernen und nach Antworten auf Fragen und Zweifel zu suchen. Das ist hilft sehr „Wurzeln zu schlagen“.
Für die Übernahme des Patenamtes ist die Konfirmation Voraussetzung, es sei denn, die Taufe erfolgte als Erwachsener. Dann ging aber in aller Regel der Taufe eine gemeinsame Weg- und Lernstrecke voraus, die den Konfirmandenunterricht ersetzt.
Ja, denn die Zusage GOTTes, immer bei dem Getauften zu sein, hängt nicht an einer Kirchenmitgliedschaft. Wichtig ist aber die Patenschaft von mindestens einem evangelischen Kirchenmitglied. An wen soll sich sonst ein Täufling mit seinen Fragen und Zweifeln wenden, wenn die Eltern nicht getauft sind und keine Antworten finden?
Pate können alle getauften Christinnen und Christen werden, deren Kirchen der ACK (Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen) angehören. Wer allerdings aus der Kirche ausgetreten ist, hat damit selbst das Recht aufgegeben, Taufpate sein zu können.
Die Anzahl der Paten liegt meist zwischen zwei und fünf, wobei einer der Paten evangelisch sein sollte.
Neben dem Amt des Paten gibt es auch die Möglichkeit, dass eine gute Freundin oder ein guter Freund der Familie, die oder der nicht in der Kirche ist, Taufzeuge/Taufzeugin wird.
Die Taufe ist im Verständnis aller christlichen Kirchen etwas Einmaliges und kann daher nicht wiederholt werden. Bei einem Wiedereintritt in die evangelische Kirche oder bei einem Übertritt von einer anderen Kirche in die evangelische Kirche wird nicht noch einmal getauft. Sehr wohl gibt es aber einen Ritus dafür, der in der Teilnahme am Abendmahl besteht. Dies kann mit Nennung von Namen und Anlass, kann aber auch im Stillen geschehen. Welche Gemeinde freute sich nicht mit, wenn jemand den Weg (zurück) in Ihre Gemeinschaft findet?
Wenn Sie weitere Fragen zum (Wieder)Eintritt haben, finden Sie hier Antworten.
Wenn ein Ungetaufter sehr krank ist und zu sterben droht, kann, auf dessen Wunsch hin, eine Nottaufe vorgenommen werden. Diese Taufe kann jeder Christ und jede Christin ausführen. Zu ihr gehören Wort (die „Taufformel“) und Wasser. Sie ist nachträglich dem Pfarramt zu melden.
Nein, die Kosten für die Taufe trägt die Kirchengemeinde. Es ist aber in vielen Kirchengemeinden Tradition, dass die Taufpaten die Taufkerze individuell gestalten und damit dem Täufling ein besonderes Geschenk machen. Die Taufkerze wird immer am Tauftag entzündet und damit an den zweiten Geburtstag erinnert. Schön ist es auch, wenn die Paten bei der Taufe die Lesung von Taufevangelium und Taufspruch übernehmen. Das können Sie mit dem Pfarrer/der Pfarrerin abstimmen.
Die Ehe ist keine Voraussetzung für die Taufe eines Kindes. Wichtig ist, dass sich das Paar einig im Willen zur Taufe ist.
Sie haben weitere Fragen zur Taufe? Dann wenden Sie sich vertrauensvoll an den Pfarrer Ihrer zuständigen Kirchengemeinde.