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Andachten

Wort zum Wochenende

15.03.2025

Liebe Leserinnen und Leser, wann kommt der kleine Herr Wunder zu Besuch?

Dieses schöne Bilderbuch für Kinder lädt auch uns Großen zum Staunen und wundern über die Einzigartigkeit und Schönheit unserer Welt ein. In der Natürlichkeit der Kinder liegt die stete Freude am Entdecken. Wir Erwachsenen verlernen das im Laufe der Zeit, ferner betrachten wir die Welt ohne Magie - eben mit Erwachsenen-Augen und nicht mit Wunderfinder-kinderaugen.

Wann haben Sie denn das letzte Mal herzlich gelacht? Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Kinder etwa 400 mal pro Tag lachen – ein Erwachsener hingegen nur noch etwa 20 mal. Damit verschenken wir möglicherweise wichtiges gesundheitliches Potenzial.

Dabei ist es gerade so wundervoll wie der Frühling in seiner Vielfalt erwacht. Die Knospen der Bäume und Blumen, die sich langsam öffnen; die Farbenpracht, die sich entfaltet und die warmen Sonnenstrahlen, die uns umschmeicheln – all das lädt dazu ein, einen Moment innezuhalten und die Schönheit des Lebens zu genießen.

Die Geschichte vom kleinen Herr Wunder lebt von dem Erstaunen des nicht näher beschriebenen "Ich-Kindes". Immer wieder nimmt dieses Kind Bereiche der Welt wahr - wie z.B. ein Blumenfeld, einen See oder einen Spielplatz - und glaubt, dass diese Weltausschnitte allesamt von Herrn Wunder, einem aus einer anderen Zeit anmutenden Mann hergestellt worden seien.
Allerdings hat der kleine Herr Wunder lediglich Details gemacht, wie das Vogelhaus auf der Blumenwiese oder die Sandburg auf dem Spielplatz. Das große Ganze "kommt woanders her", betont Herr Wunder immer wieder, ohne dies schließlich aufzulösen. Das Einzige, was klar wird, ist die Großartigkeit der Welt und dass ein Mensch allein nur seinen - wenn auch bescheidenen Beitrag - leisten kann, um die Welt ein wenig wunderbarer zu machen.
Der Frühling begrüßt uns jedes Jahr mit einer Zeit des Neubeginns und des Wachstums. Es sind die Augenblicke, in der wir Energie tanken, uns gegenseitig Mut zusprechen, Momente der inneren Einkehr.
Wir gehen mit großen Schritten auf das Osterfest zu – ein Fest, das uns Jesu Vergebung und Neues Leben zuspricht.

Nicht immer ist es einfach, sich diesen Neubeginn, die Besinnung auf die innere Ruhe und des Genusses zu gönnen. Häufig in diesen letzten Wochen ist unser inneres Frühlingsgefühl ausgebremst. Während draußen die ersten Bäume zu blühen beginnen, ist eine in der Luft liegende Unsicherheit bei vielen Menschen zu spüren. All die großen Fragen, wie es wohl weitergeht, die gegenwärtig massive negativ geprägte Berichterstattung und all das Leid in der Welt, beschäftigen uns. Entwickeln wir nicht sogar manchmal einen Tunnelblick? Nehmen wir die Umwelt, die Natur, die Menschen um uns herum täglich bewusst wahr oder gehen sie im hektischen Alltag und in der Flut der negativen Medien irgendwie unter?

In einem Lied von Alexa Feser, einer deutschen Sängerin, geht es darum, dass viele Menschen in der heutigen Zeit die kleinen „Wunder“ im Leben gar nicht mehr sehen können, da sie viel zu beschäftigt mit anderen Sachen sind. Feser fragt die Zuhörer in dem Lied ob sie ein „Wunderkind oder für Wunder blind“ sind.

Krisen sind immer auch eine Chance, um uns zu erden. So lassen sie uns die kleinen Dinge wieder mehr wahrnehmen und vielleicht darauf besinnen, worauf es ankommt?

Inmitten von sorgenvollen Gedanken und ängstlichem Geistesgut wächst das Bedürfnis nach neuem Leben – wir sehnen uns nach Ostern. Und wenn unsere Wunderfinderaugen genau hinschauen, dann könnten wir womöglich die Wunder des Frühlings in vollen Zügen genießen! „Das schöne am Frühling ist, dass er immer dann kommt, wenn man ihn am dringendsten braucht.“ (Jean Paul)

Lieber Leser und Leserinnen möge der Frühling Ihnen Energie, Freude und Glücksmomente schenken. Erinnern Sie sich gegenseitig daran und lernen Sie auch von den Kindern. Sie zeigen uns, worum es manchmal geht – Momente bewusst zu leben und die Schönheit des Augenblicks zu erkennen. Neues Leben beginnt mit kleinen Wundern! 

Lassen sie sich vom Frühling mit all seinen wundervollen Farben und zarten Düften im Herz bereichern. Halten Sie Ausschau nach diesen Wundern – manchmal genügt ein kurzer Blick oder ein tiefer Atemzug aus dem Fenster, ebenso der kleine Moment unter freien Himmel, um zu entdecken, was sich jetzt im Frühling neu entwickeln will.

 

„Schaut nach vorne, denn ich will etwas Neues tun! Es hat schon begonnen, habt ihr es noch nicht gemerkt? Durch die Wüste will ich eine Straße bauen, Flüsse sollen in der öden Gegend fließen.“ (Jesaja 43, 19)

 

Sandra Zornemann, Beauftragte für Kindergärten im Kirchenkreis Bad Frankenhausen-Sondershausen


 
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