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Berka

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Kirche Außenansicht:
Kirche Innenansicht:

Gemeindeblatt:

Sonderausgabe Ostern 2020 (*.pdf-Datei, 3 MB)
(eingestellt am 30.03.2020)

Weitere Informationen:

Homepage:
http://www.suptur-bad-frankenhausen.de/kirchenkreis/pfarrbereich-sondershausen-3/berka/
Büro:
Dekan-Johnson-Straße 9, 99706 Sondershausen
Telefon:
03632 782388
E-Mail:
sondershausen3@suptur-bad-frankenhausen.de

Kirche:

Name der Kirche:
St. Vitii-Kirche
Standort der Kirche:
99706 Sondershausen OT Berka
St.-Viti-Straße o. Nr.
Die Kirche befindet sich am südöstlichen Dorfrand gegenüber der ehemaligen fürstlichen Domäne. Inmitten eines aufgelassenen, teils von einer Bruchsteinmauer umfriedeten Kirchhofes grenzt sie mit ihrer Nordseite unmittelbar an das Nachbargehöft.
Entstehungszeit der Kirche:
Die Kirche, ursprünglich zur Sedes Jechaburg gehörig, unterstand laut älterer Heimatforschung in ihren Anfängen dem Patronat des Stiftes Ilfeld. Urkundliche Hinweise auf ihre Errichtung liegen nicht vor. Hingegen ist für das Jahr 1407 mit Friedrich von Rüxleben bereits ein Pfarrer genannt und damit wohl auch die Existenz eines Kirchengebäudes belegt. Von der im Kern auf das 13. Jahrhundert zurückzuführenden Anlage hat sich der Chorturm erhalten, an dessen Ostseite sich deutlich die zugesetzte Öffnung einer ehemaligen Apsis abzeichnet. 1472/73 (dendrochronologisch datiert) erfolgte die Aufrichtung des jetzigen Turmhelmes. Unter Einbeziehung der Grundmauern des romanischen Saals wurde im Jahr 1723 (bez. über dem südlichen Eingangsportal) das Kirchenschiff neu aufgeführt, mit einem neuen Dach und einer Holztonne ausgestattet und wohl auch die Außenaufgänge angefügt. In diese Zeit fallen vermutlich ebenfalls die Einwölbung des Chores und die Errichtung der heutigen Emporen. 1724 wurde eine neue Kanzel gestiftet und in demselben Jahr die Orgel angeschafft. Erkennbare Reste eines vermutlich barocken, rötlichen Putzes an der Turmostseite deuten auf einen Verputz zumindest des Turmes im 18. Jahrhundert hin. Eine Renovierung des Inneren wird für 1853 angegeben, bei der es wahrscheinlich zur Neufassung der Emporen und Verkleidung der Stützen kam. Weitere Renovierungen der Jahre 1888 und 1913 brachten Reparaturen am ehemals fachwerksichtigen Westgiebel und den Außenaufgängen, Putzarbeiten im Altarraum, die Entfernung eines Ziegelfußbodens, die Neufassung der Prinzipalstücke sowie die Verbreiterung der Kanzeltreppe mit sich. Renovierungsmaßnahmen im Jahre 1987/88 umfassten unter anderem die Verschalung des inneren Altarbereiches, die des südlichen Außenaufganges, eine Erneuerung des Fußbodens sowie die Einfügung des ursprünglich zur katholischen St. Elisabethkirche Sondershausen (siehe ebenda, Sakralbau) gehörenden Gestühls. 2009/10 wurde im Erdgeschoss des westlichen Langhauses eine aus einer Holz-Glaskonstruktion bestehende Winterkirche eingezogen.
Mit freundlicher Genehmigung von Dr. Rainer Müller (Hg., TLDA) entnommen dem dreibändigen Opus Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmale in Thüringen. Kyffhäuserkreis 5.1-5.3, E. Reinhold Verlag 2014
Bauzustand der Kirche:
Außenbau. Der Kirchenbau setzt sich aus einem schlichten rechteckigen Saal mit Krüppelwalmdach und einem eingezogenen quadratischen Chorturm mit verschiefertem Glockengeschoss und oktogonalem Spitzhelm zusammen. Ungleiche Strebepfeiler stützen die Südostecke des Turmes ab. Das unverputzte, kalksteinerne Turmmauerwerk wird in weiten Teilen aus gleichmäßig behauenen, in Schichten unterschiedlicher Höhe lagernden Quadern mit sorgfältigem Eckverbund gebildet. Die nördliche Langhausseite weist ein dem Turm vergleichbares Mauerwerk auf, die südliche und westliche Langhausseite sind in unregelmäßigem Mauerwerk mit Bruch- und Werksteinen unterschiedlicher Größe und Formate im Eckverband gesetzt.
Der sockellose, ungegliederte Turm besitzt an der Erdgeschosssüdseite eine trichterförmige Fensteröffnung mit flachem Spitzbogen, an seiner Nordseite eine trichterförmige Rundbogenöffnung. Schlitzfenster finden sich im Obergeschoss der Süd- und Nordseite. An der Ostseite zeichnet sich eine zugesetzte, rundbogige Apsisöffnung ab.
Das Langhaus umläuft ein niedriger, schmuckloser, aus drei Steinlagen gebildeter Sockel. Zwei hohe, bündig in der Fassade liegende Rundbogenfenster an der Süd und eines an der östlichen Nordseite belichten den Innenraum. Zwischen den südlichen ist das mit der Jahreszahl „1723“ bezeichnete rechteckige Haupteingangsportal angeordnet. Es wird von einem überdachten, zweiarmig einläufigen Treppenaufgang in Fachwerkbauweise (heute brettverschalt) umschlossen, der zur oberen Empore führt. Ein weiterer, einarmiger Aufgang befindet sich mittig an der Nordseite. In der Westseite liegt ein schlichtes, rechteckiges Portal, im verputzten Westgiebel eine rundbogige Fensteröffnung.
Innenraum. Der von einer Holztonne überfangene Saal öffnet sich im hohen Rundbogen zum tonnengewölbten Chor. Während nur noch Tafelbilder eines alten Altares verblieben sind, wird die Raumwirkung zuvorderst durch die in ihrer Fassung aufeinander abgestimmten Ausstattungselemente Kanzel, Emporen und Orgel bestimmt. Dabei fand die vom Chor aus zugängliche Kanzel auf Höhe und neben dem südlichen Chorbogen Aufstellung. Die doppelten, im Westen abgeschrägt geführten Emporen umfassen dreiseitig den Saal, auf der oberen Empore im Westen steht die Orgel. Die schlichte hölzerne Konstruktion der Emporen mit gefelderter, von Brustgesims abgeschlossener Brüstung stammt aus dem 18. Jahrhundert; die Verkleidung der Stützen geht auf um 1853 erfolgte Veränderungen zurück. Im Bereich der Winterkirche noch eine Stütze mit freiliegendem, karniesprofilartig gestalteten Kapitell. Fassung mit grünen Feldern und goldenen Profilleisten auf weißem Grund. Das bis an die Längswände reichende Gestühl bildet einen Mittelgang aus.
Ausstattung. Altarbilder. Drei Tafelbilder, Öl auf Leinwand, datiert und signiert mit „Hammer 1697“; dreiteiliges Werk mit großformatigem Mittelteil und flankierenden, kleineren Tafeln unterschiedlicher Größe. In der Mitte figurenreiche Kreuzigungsszene mit Jesus und den Schächern, Maria, Johannes, Maria Magdalena, dem berittenen Longinus mit Lanze sowie einer drei Männer umfassenden Gruppe vor der Stadt Jerusalem. Die seitlichen Tafeln zeigen Abendmahl und Auferstehung.
Kanzel. Hölzernes, hauptsächlich in Grün und Gold auf weißem Grund stark überfasstes Schnitzwerk auf steinernem Sockel, datiert und bezeichnet in zwei Kartuschen des Kanzelkorbes mit dem Namen des (unbekannten) Stifters „M.J.C.N.“, dem des Bildhauers „J.S. Blettermann“ und dem Jahr ihrer Entstehung „1724“. Auf steinernem Säulensockel ruhender polygonaler Korpus, dessen Gesimse stark vortreten, von schmucksteinartig besetzten Ornamentfriesen umzogen werden und an den Ecken mit Maskarons besetzt sind. Am Fußgesims hängende, durchbrochene Schleierbretter. Tiefliegende Brüstungsfelder durch Akanthuszöpfe getrennt und mit flächigem Akanthuslaub und Blüten gefüllt. Ein auf einer Konsole stehende Adler stützt das Lesepult. Der Schalldeckel entspricht dem Gestaltungsprinzip des Korpus und wird von einer Christusfigur mit Siegesfahne bekrönt. Schlichtes hölzernes Taufgestell, um 1970.
Orgel. Die wohl im Jahr 1724 für die Kirche angeschaffte Orgel wurde im 19. Jahrhundert umgebaut. Der dreiteilige Prospekt barock, mit geschweiften Abschlüssen und durch Akanthuslaub ornamentierte Schleierbrettern.
Das Geläut besteht aus drei Eisenhartgussglocken von 1919; die Stundenglocke ein Bronzeguss von 1623 von Caspar Weber (Sondershausen).
Der annähernd rechteckige Kirchhof von einer Bruchsteinmauer mit modern erneuertem, schmiedeeisernem Zaunaufsatz umfriedet; westlich der Kirche das als Obelisk gestaltete Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs.
Mit freundlicher Genehmigung von Dr. Rainer Müller (Hg., TLDA) entnommen dem dreibändigen Opus Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmale in Thüringen. Kyffhäuserkreis 5.1-5.3, E. Reinhold Verlag 2014
Orgel:
Die wohl im Jahr 1724 für die Kirche angeschaffte Orgel wurde im 19. Jahrhundert umgebaut. Der dreiteilige Prospekt barock, mit geschweiften Abschlüssen und durch Akanthuslaub ornamentierte Schleierbrettern.
Mit freundlicher Genehmigung von Dr. Rainer Müller (Hg., TLDA) entnommen dem dreibändigen Opus Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmale in Thüringen. Kyffhäuserkreis 5.1-5.3, E. Reinhold Verlag 2014

Mitarbeitende:

Pfarrerin:
Nadine Greifenstein
Gemeindepädagoge:
Thomas Endter
Gemeindemitarbeiterin:
Elke Heigener
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