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Allmenhausen

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Mittwoch: 8:00-13:00 Uhr

Oder nach telefonischer Vereinbarung

Kirche:

Name der Kirche:
St. Maria-Kirche
Standort der Kirche:
99713 Allmenhausen
Herrenstraße ohne Nr.
Entstehungszeit der Kirche:
Baugeschichte. Die Kirche wurde um 1500 in zwei Bauabschnitten errichtet. Ein Inschriftstein an der Nordseite des Turmes nennt das Jahr 1501. Das Turmdach ist dendrochronologisch auf 1510/11/12d datiert. Der mit Fuge an den Turm angrenzende Saal dürfte nur wenig früher bzw. später entstanden sein. Als Bauherren werden die Gebrüder Hans, Balthasar und Melchior von Schlotheim vermutet, die 1489 von Graf Günther sen. von Schwarzburg mit den Gütern in Allmenhausen belehnt worden sind. 1805 wurde der Saal grundlegend umgebaut, sein Mauerwerk geringfügig erhöht und mit einem Mansarddach abgedeckt. Im 19. Jahrhundert entstanden in der Südfassade in Anleihen an gotische Vorbilder zwei große Spitzbogenfenster. Weitere Veränderungen erfolgten Anfang des 20. Jahrhunderts, im Inneren nochmals 1976. In den 1990er Jahren Sanierung der Dächer.
Mit freundlicher Genehmigung von Dr. Rainer Müller (Hg., TLDA) entnommen dem dreibändigen Opus Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmale in Thüringen. Kyffhäuserkreis 5.1-5.3, E. Reinhold Verlag 2014
Bauzustand der Kirche:
Die Kirche ist im südöstlichen Teil des Dorfes situiert, in einer hinter der Bebauung an der Herrenstraße zurückgesetzten Lage.
Außenbau. Saalkirche mit bündigem Chorpolygon und eingezogenem Westturm. Mauerwerk aus Kalkbruchstein, teilweise verputzt; die Eckquader aus Muschelkalksteinquadern. Der Turm mit umlaufendem, gekehltem Sockelgesims und zwei geschosstrennenden Gurtgesimsen. Unterhalb des obersten, als Glockenstube genutzten Geschosses Schlitzfenster in unregelmäßiger Anordnung, jedoch stets nur ein Fenster je Seite und Etage. In der Südseite des Glockengeschosses ein zweibahniges Spitzbogenfenster mit Kleeblattabschluss und Dreischneuß; der Pfosten verloren gegangen. Auch in der Westseite eine solche Öffnung, hier jedoch mit Doppelschneuß bzw. Fischblase und in situ verbliebenem Pfosten. In der Nordseite ein Kreuzstockfenster; in der Ostfassade ein schmales einbahniges Fenster mit Kleeblattabschluss. Im Erdgeschossmauerwerk an der Nordseite Stein mit zweizeiliger Inschrift in gotischer Fraktur:„Anno d[o]m / [i]ni m o vc i o [1501] d[=c?]o[m]p[let]um“; darüber eine spitzbogige [Bild-]Nische, geschützt von einem gekehlten Verdachungsstein. Das mit Schieferplatten belegte Zeltdach nach Süden, Westen und Norden mit jeweils einer großen stehenden Gaube; die westliche die Stundenglocke bergend. Darunter schemenhaft das Zifferblatt der nicht überkommenen Turmuhr erkennbar. Die Wetterfahne mit Jahreszahl „1994“; zuvor diese 1964 (i) erneuert.
Der lang gestreckte Saal mit bündigem dreiseitigem Chor im Kern spätgotisch. An der Südseite zwei spitzbogige Fenster aus dem 19. Jahrhundert mit Gewänden aus Kyffhäuser-Sandstein, östlich davon ein rundbogig überformtes kleines Spitzbogenfenster in einer trichterförmigen, aus Kalksteinen bestehenden Laibung an. Weiter östlich, am Übergang zum Polygon, ein ursprünglich erhaltenes Spitzbogenfenster. Zwischen diesen beiden Öffnungen anhand von Baunähten und kleinteiligem Bruchsteinmauerwerk der Standort der ehemaligen, in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts (vermutlich 1976) niedergelegten Patronatsloge der Herren von Schlotheim erkennbar. An der Ostseite ein spätgotisches, im oberen Teil in jüngerer Zeit aus Sandstein rekonstruiertes Maßwerkfenster. In den beiden gebrochenen Wänden des Polygons je ein kleines Fenster, dasjenige nach Nordosten nicht spitz-, sondern rundbogig, der Bogensturz aus einem monolithischen Kalkstein geschlagen. An der Nordseite zwei spätgotische Spitzbogenportale. Das westlichere, den Saal erschließende außenseitig mit profiliertem Kalksteingewände; darüber eine Rechtecknische. Der östlichere Zugang mit innenseitig gelegenem Gewände wohl ehemals in einen Anbau (Sakristei?) führend. Ferner im westlichen Teil der Nordfassade – neben einem Rechteckfenster in hölzerner Rahmung, wie es auch in der Südfassade wiederkehrt – der 1805 geschaffene einläufige Emporenaufgang, bestehend aus einer Holzkonstruktion, zum Teil mit geschnitzten Balken. Auch an der Nordseite, zwischen den Portalen, ein Spitzbogenfenster des 19./ 20. Jahrhunderts. Das Mansarddach von 1805 ziegelgedeckt, mit je drei stehenden Gauben an den Langseiten und einer Gaube im Osten.
Innenraum. Saal mit flacher, Deckleisten besetzter Holztonne und zweigeschossiger, dreiseitiger Empore mit einfachen Malereien. Die Stützen der um 1805 geschaffenen Empore als Teil des Dachtragwerks bis zur Decke reichend. Die Geländer und Pfosten der Emporentreppe zum zweiten Geschoss um 1910 mit Jugendstiltendenzen gefertigt. Eine fragmentarisch überkommene, Anfang des 20. Jahrhunderts geschaffene Ausmalung stilistisch derjenigen in der Stadtkirche St. Martin in Greußen (siehe dort) von 1894 entsprechend, zu ihr gehörend ein dunkelblauer Wandfries mit Palmblättern unter dem Gewölbe, ein rotes, sehr hoch liegendes, von floralen Bändern begleitetes Brüstungsband, die Kreuzdarstellung mit Blattranken und rundem Spruchband an der Nordseite, die Schablonenmalerei mit Blattfries, die Sockelgestaltung mit Kreis- und Lilienmotiven im Saal. Aus unbekannter Zeit dagegen die barock anmutende, jüngst nachgezogene Bemalung über dem Kämpfergesims des Chores. Wohl ebenfalls um 1906 an der Brettertonne ein großes lateinisches Kreuz mit Kleeblattabschluss an den Balken und mittiger Strahlensonne angebracht. Das im 19. Jahrhundert geschaffene Gestühl in einem Mittelblock zusammengefasst.
Im dem vom Kanzelaltar beherrschten Chorraum eine Anzahl spätgotischer wandfester Ausstattungen, wie beispielsweise eine Sakramentsnische mit Kielbogenabschluss aus Sandstein und eine Rechtecknische in der gebrochenen Nordwand. Der in der Südwand vermauerte übergiebelte Inschriftstein sicher aus nachreformatorischer Zeit; seine Inschrift lautet: „ALLE MEINE / HOFFNUNG ZU / GOTT / B.V.S. / GEBORNE / V.H.“ In der Gaube der Chorostseite ein Bleiglasfenster aus dem späten 19. Jahrhundert mit Darstellung des kreuztragenden Christus, vermutlich das laut Referenzblatt der Firma Wilhelm Francke (Naumburg) von 1896/97 im Jahre 1896 für die Kirche geschaffene.
Das mit flachem Kreuzgratgewölbe ausgestattete Turmerdgeschoss durch eine spitzbogige Öffnung vom Saal erschlossen: Die oberen Etagen über die erste Empore durch eine profilierte Spitzbogenpforte erreichbar, an diesem ein ungewöhnliches Steinmetzzeichen, auf einem auf dem Kopf stehenden Wappenschild ein Pfeil, der ein quer liegendes Herz durchbohrt. Die holzbalkengedeckten Geschosse durch Holztreppen mit Keilstufen mit einander verbunden. Das spätgotische Turmdach ein zweifaches Kehlbalkendach mit geblatteten Verbindungen. Kirchendach von 1805 ein Kehlbalkendach mit liegendem Stuhl und Kreuzstreben sowie eingeschriebener Tonne.
Ausstattung. Der Kanzelaltar, geschaffen um 1685/ 1690 von Jacob Töpfer, einer der ältesten Kanzelaltäre in der ehemaligen Unterherrschaft von Schwarzburg-Sondershausen. Die Positionierung auf und nicht hinter dem Altar aus der Tradition der spätgotischen Altarretabel abzuleiten. Am mittigen Brüstungsfeld des Kanzelkorbes das Wappen der Herren von Schlotheim: ein auf dem Kopf gestelltes Schild in einem weißen Feld. An den Pfeilern des Schalldeckels zur Linken Moses mit den Gesetzestafeln, zur Rechten Johannes der Täufer, das Lamm Gottes und die Kreuzfahne tragend. Die Predella mit einer wohl im 19. Jahrhundert gefertigten Kopie des 1639 von Guido Reni geschaffenen Gemäldes Ecce Homo. Der übrige Zierrat aus plastisch hervortretendem, reichem geschnitztem Weinlaubwerk, Engelsbüsten und gedrehten Säulen bestehend. Der Aufgang zur Kanzel in einem Kasteneinbau an der Südseite gelegen. Der Taufstein mit zwei Engelsköpfen, Blüten- und Blattfries in klassizistischer Gestaltung, „Errichtet / von / Johana [sic!] Catharina Dorothea / Schötter / im Jahr 1827“. Die Orgel mit klassizistischem Prospekt ein um 1800 geschaffenes Werk von Wilhelm Hähnert (Arnstadt), 1869 durch Julius Strobel (Frankenhausen) repariert. Neben dieser war bis 2003 eine Friedensfahne von 1872 zum Gedenken an den Deutsch-Französischen Krieg von 1870/ 1871 positioniert, deren Verbleib ungeklärt.
Vier sandsteinernen Grabsteine von Familienangehörigen derer von Schlotheim. Zwei einst hinter dem Altar angeordnet; nach einer Konservierung 1995 einer von diesen an die Westwand des Saalbaus umgesetzt. Hier jetzt auch derjenige von Georg Ernst von Schlotheim (gest. 1589) mit dem Bildnis einer Ritterfigur, den offenen Helm zwischen den Füßen, und wohl seiner 1590 verstorbenen Gemahlin, befestigt. An der gebrochenen Chorsüdwand derjenige von Christoph von Schlotheim zu Allmenhausen (gest. 1619 [verwittert einschließlich des gesamten unteren Teils der Grabplatte]) verblieben, mit Bildnis einer Ritterfigur, jedoch mit geschlossenem Helm zwischen den Füßen. An der Südwand des Saalbaus, nah der ehemaligen Patronatsloge, ein ebenfalls im unteren Teil verwitterter Grabstein von 1608. Hier lehnt zugleich ein Vortragekreuz mit INRI-Schild.
Zwölfarmiger Leuchter, Messing, 19. Jahrhundert.
Geläut. Im in Ost-West-Richtung gesetzten Eichenglockenstuhl mit mächtigen Fußstreben zwei Eisenhartgussglocken von Ulrich & Weule, Apolda-Bockenem, aus dem Jahr 1920; an der darüber liegenden Deckenbalkenlage eine weitere aus deren Hand und gleicher Zeit, ferner eine Bronzeglocke mit der Inschrift: „V.S.D.H. DISCITE IVSTICIAM MONITI ET NON TEMNERE DIVOS“ aus dem Jahr 1622 von Kaspar B[W]ew[b]er aus Sondershausen. Deren Krone diente 2004 als Vorlage für die Rekonstruktion des verlorengegangenen Kronenhenkels der 1623 wahrscheinlich auch von Weber geschaffenen Bronzeglocke der Stadtkirche St. Trinitatis in Sondershausen (siehe dort).
Auf dem Kirchhof zahlreiche Grabsteine des 18. und 19. Jahrhunderts, teilweise mit Bauzier, figürlichem und ornamentalem Dekor oder in einer Architekturrahmung. An der Nordseite der Kirche, in der Ecke zwischen Westturm und Saalbau, ein monolithischer Muschelkalkstein, vermutlich der Rundbogen einer ehemaligen Pforte (des Kirchhofes?).
Mit freundlicher Genehmigung von Dr. Rainer Müller (Hg., TLDA) entnommen dem dreibändigen Opus Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmale in Thüringen. Kyffhäuserkreis 5.1-5.3, E. Reinhold Verlag 2014
Orgel:
Die Orgel mit klassizistischem Prospekt ein um 1800 geschaffenes Werk von Wilhelm Hähnert (Arnstadt), 1869 durch Julius Strobel (Frankenhausen) repariert.
Mit freundlicher Genehmigung von Dr. Rainer Müller (Hg., TLDA) entnommen dem dreibändigen Opus Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmale in Thüringen. Kyffhäuserkreis 5.1-5.3, E. Reinhold Verlag 2014

Mitarbeitende:

Pfarrer:
Andreas Möller
Gemeindepädagogin:
Melanie Hamann
Kantor:
Rüdiger Löwer
Gemeindemitarbeiterin:
Eveline Isserstedt
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