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02.03.2024

Wort zum Wochenende

Fastenzeit mit Kindern erleben

Wir befinden uns mitten in der Fastenzeit – viele Eltern oder Fachkräfte aus Kindergarten oder Schule fragen sich immer wieder, wie sie diese Zeit gemeinsam mit Kindern gestalten können. Wie ist es Ihnen mit Ihren Kindern bisher gelungen? Ist es überhaupt ein Thema?

Die Fastenzeit ist die Zeit der Vorbereitung auf das wichtigste religiöse Fest – Ostern steht vor der Tür. Erwachsene nutzen häufig diese 7 Wochen vor Ostern zum Verzicht auf Nikotin, bestimmte Speisen oder Getränke bzw. eine strenge Diät wird gehalten. Häufig werden dabei, um Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit zu wahren, einzelne Ausnahme-Tage eingebaut, um dann am Ende wirklich durchzuhalten. Ist dieser Verzicht für Kinder eine gute Variante?

Im evangelischen Kindergarten „Arche Noah“ wurde diese Zeit häufig mit dem Wegräumen des Spielzeugs begleitet – alle Kinder wurden aufgefordert gemeinsam mit den Erzieherinnen die Gruppenräume auszuräumen, um so das Thema Verzicht mit den Kindern zu durchlaufen. Diese Maßnahme war meist eine gute Möglichkeit endlich mal wieder „Luft zu machen“ und Ungenutztes weg zu tun.

Viele Eltern fordern ihre Kinder auf, auf Fernseher oder Tablet zu verzichten oder die Zeit täglich einzugrenzen – heutzutage fast unvorstellbar für die Mehrheit unserer Kinder.

Je mehr wir Erwachsenen diesen „Entzug von etwas“ in den Vordergrund rücken, fällt es auch unseren Kindern umso schwerer, über das Thema „Entbehrung“ nachzudenken.

Der fränkische Pädagoge K. Maisel empfiehlt, Kinder die Fastenzeit aus "ihrer Perspektive" miterleben zu lassen. Ein gemeinsames Motto könnte dabei lauten: "Mehr für den anderen, weniger für mich selbst".

Fragen Sie die Kinder, welche "Fastenideen" sie haben und sammeln Sie diese (vielleicht schon einmal in Vorbereitung auf die nächste Fastenzeit). Vorschläge, wie "Abtrocknen helfen, freiwillig aufräumen, jemanden zum Lachen bringen, ein Bild für die Großeltern malen, Spielzeug oder Süßes teilen oder der Oma von nebenan den Müll rausbringen“ – sind gute Ideen.

Kinder sollten wissen, dass die Fastenzeit keine Leistung darstellt, sondern eine Zeit der Achtsamkeit. Auch 7 Wochen sind für Kinder eine unendlich lange, nicht überschaubare Dauer. Jede Woche eine andere Idee umzusetzen, kann zum Überblicken helfen.

Vielleicht nutzen Sie dieses Wochenende die Zeit mit Ihren Kindern oder Enkelkindern raus in die Natur zu gehen – laden Sie dazu Freunde oder Nachbarn ein und lassen Sie das Handy zu Hause. Bleiben Sie standhaft - nach anfänglicher Nörgelei, werden die Kinder nach dem Ausflug ausgepowert und ihre Akkus aufgeladen sein.  Der Verzicht wird ohne spürbare Entbehrung einfach passieren.

Sandra Zornemann
Beauftragte für Kindergärten im Kirchenkreis Bad Frankenhausen-Sondershausen

 

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