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10.02.2024

Wort zum Wochenende

Kains Brudermord

Kain und Abel sind Brüder, die Söhne Adams und Evas. Adam und Eva lebten, im Gegensatz zu ihren Nachkommen, noch im Paradies. Sie waren begierig gewesen, so zu sein wie Gott, wie er zwischen gut und böse unterscheiden zu können. Nachdem sie vom Baum der Erkenntnis gekostet haben, leben sie jenseits von Eden.

Aber eins ist es, zu wissen, was gut und böse ist, das andere jedoch, das Gute auch zu tun. Diese Erkenntnis überrascht sicher keinen. Und im ernst: wer weiß schon, was gut und was böse ist? was für mich gut ist, muss für den anderen nicht auch gut sein.

Bereits auf den ersten Seiten der Bibel wird vom ersten Mord der Menschheitsgeschichte berichtet. Kain erschlägt seinen Bruder Abel. Grund ist die Eifersucht auf Abel, weil Gott sein Opfer nicht angesehen hat, wohl aber das Abels. Warum Gott so handelt, darüber wird geschwiegen, das ist nicht Thema.

Allzu gerne wüsste ich, woher das Böse kommt, wo es seinen Ursprung hat. Auch darauf gibt der biblische Text keine Antwort.

Wohl aber finde ich in der Erzählung vom ersten Mord der Geschichte einen interessanten Zusammenhang zwischen dem menschlichen Zorn und der bösen Tat. Erst kommt der Zorn, dann folgt der Mord. Aus Zorn wird Mord. Der Herr sah auf Abel und auf sein Opfer. Kains Reaktion: er senkt den Blick. Im Zorn. Er wendet sich vom Bruder ab. Er wendet sich von Gott ab. Dann entschließt er sich zur Tat.

Kain wird von Gott auf seinen Zorn angesprochen, als dieser über die Ungerechtigkeit, die ihm widerfährt, finster den Blick senkt.

Warum bist du zornig? Fragt Gott den Kain.

Ich sehe das so: Ich habe Optionen. Ich muss nicht böse handeln. Der Zorn gehört zum Leben dazu. Ich muss ihm aber nicht nachgehen.

Es hätte also anders ausgehen können, zwischen Kain und Abel.

Man kann den Bruder umbringen, wie es ja geschehen ist. Man muss ihn aber nicht umbringen.

Man kann sich vom Zorn, von Vergeltung leiten lassen, muss es aber nicht.

Der Mensch muss nicht auf die schiefe Bahn.

Es bleibt ein Grundkonflikt des Menschen, mit seiner Mordlust umzugehen.

Kain ist nicht Herr über seine Gefühle und tötet seinen Bruder.

Was hier erzählt wird, ist eine Zustandsbeschreibung der Menschen. Wie Menschen miteinander umgehen. Bis heute. Brüder und Schwestern, Völker und Länder.

Menschen haben Aggressionen. Wir sind ihnen aber nicht ausgeliefert.

Wo bleibt aber die Hoffnung?

Die Bibel erzählt, dass Adam und Eva einen weiteren Sohn hatten, Set. Dessen Sohn hieß Enosch.  Von ihm wird berichtet „Zu der Zeit fing man an, den Namen des Herrn anzurufen.“

Es gibt einen Neuanfang, es geht weiter.

Set gibt uns das Erbe des Gotteslobes. Und das macht Hoffnung.

 

Pfarrerin Inge Theilemann, Großenehrich

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