Newsletter 84

17/2016

Christen feiern den Geburtstag ihrer Kirche

Zum derzeitigen Pfingstfest (15./ 16. Mai) laden viele Kirchengemeinden des Kirchenkreises zu besonderen Gottesdiensten ein. Das Pfingstfest ist dabei das vierte große Fest im Kirchenjahr und nach Ostern, dem höchsten Fest der Christenheit, Weihnachten, Himmelfahrt und Trinitatis gleichgestellt. Vielerorts wird es dabei mit einer Vielzahl regional verschiedener Bräuche begangen, die von geschmückten Brunnen, Ochsen und anderen Bräuchen reichen.
Traditionell wird Pfingsten als Geburtstag der Kirche verstanden, da an diesem Tag, fünfzig Tage nach Ostern, die Gemeinde beieinander war und nach dem Pfingstwunder immerzu Zuwachs bekam. Zudem wird an den Beginn der Verbreitung der christlichen Botschaft erinnert, die aus dem Großraum Jerusalem sich in wenigen Jahrhunderten über das ganze Römische Reich erstreckte.
In vielen Kirchengemeinden (z.B. Bad Frankenhausen, Sondershausen, Greußen, Ebeleben, Körner, Heygendorf, Hachelbich...) finden am Pfingstfest Konfirmationen statt, von denen es heuer viele, mit 68 Konfirmanden gibt.
Mit der Konfirmation werden die Konfirmanden in die Gemeinschaft der erwachsenen Gemeindeglieder aufgenommen, können hinfort aktiv die Gemeindekirchenräte wählen, in vielen Kirchengemeinden zum ersten Mal vollumfänglich am Abendmahl teilnehmen, dürfen bei Taufen das Patenamt übernehmen und sind mit dem Erreichen des 14. Lebensjahres religionsmündig. Damit können Sie beispielsweise eigenständige Entscheidungen in religiösen Fragen treffen.

Aber auch Taufen finden zu Pfingsten im Kirchenkreis statt, so beispielsweise in Menteroda, Marolterode und Schlotheim. Am Pfingstmontag gibt es zudem einen großen Zentralgottesdienst in Niederspier, einen ökumenischen Taufgedächtnisgottesdienst in Volkenroda und den traditionellen Gottesdienst im Grünen am Mutzenbrunnen bei Seehausen. Dieser malerisch liegende Brunnen befindet sich im Sperrgebiet der Bundeswehr und ist nur dieses einmal im Jahr für Zivilisten überhaupt zu erreichen. Dazu und zu allen anderen Gottesdiensten wird herzlich eingeladen. Die Anfangszeiten entnehmen Sie bitte von der Homepage des Kirchenkreises unter www.suptur-bad-frankenhausen.de.

Hintergrund:
Im Neuen Testament der Bibel wird erzählt, dass der Heilige Geist auf die Apostel und Jünger herabkam, als sie 50 Tage nach der Auferstehung von Jesus zum jüdischen Pfingstfest (Schawuot) in Jerusalem versammelt waren. "Und sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist und fingen an, zu predigen in anderen Sprachen", heißt es in der Apostelgeschichte. Die Fähigkeit der Jünger, in allen Sprachen zu sprechen und alle Sprachen zu verstehen, wird als "Pfingstwunder" bezeichnet. Durch den Heiligen Geist handelt Gott in der Welt und teilt sich den Menschen mit. Ein bekanntes Zeichen dafür ist eine fliegende Taube, die deshalb sehr häufig auf Bildern zum Pfingstthema zu sehen ist.
Der Name Pfingsten geht zurück auf das griechische Wort "pentekoste" (der fünfzigste), weil das Fest fünfzig Tage nach Ostern gefeiert wird. Damit endet gleichzeitig die Osterzeit.

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Sola gratia – zwei Worte Dynamit

Im Spielfilm „Luther“ gibt es eine starke Szene. Eine Frau will den gelehrten Mönch Martin Luther unbedingt sprechen. Sie hat eine behinderte Tochter namens Grete. Sie sind arm. Begeistert erzählt sie Luther, dass sie von ihrem bisschen Geld einen Ablassbrief bei Tetzel gekauft hat. Nicht für sich, sondern für Grete.Jetzt hat sie es schriftlich: Meine Tochter kommt wenigstens in den Himmel und muss nicht ins Fegefeuer. Dr. Luther entgleiten die Gesichtszüge, als er den Ablassbrief liest. Dann sagt er zu Gretes Mutter: „Das ist nur Papier. Diese Worte bedeuten…“ „Es taugt nichts?“, fragt die Frau entsetzt. „Hab nur Vertrauen in GOTTes Liebe. Und spar dir dein Geld. Kauf Grete was zu essen!“, sagt der bis dahin unbedeutende Lehrer der Theologie und gibt Gretes Mutter ein Geldstück.
Ab jetzt kann er nicht mehr an sich halten. Er explodiert und verfasst ein Schreiben, das mehr ist als Papier: die berühmten 95 Thesen. Ihr Inhalt ist das Dynamit namens „ frohe Botschaft“ – auch bekannt als „das Evangelium“. Es sagt uns: „Du kannst Dir GOTTes Liebe weder kaufen noch verdienen. Du kannst sie dir nur schenken lassen. GOTT schenkt sie gerne und umsonst. Sozusagen gratis – aus Gnade und nur aus Gnade!“ Das bedeuten diese beide lateinischen Worte: „sola gratia“ – allein aus Gnade.
Das alte Wort „Gnade“ heißt „sich neigen.“ Wenn wir jemand nicht leiden können, empfinden wir Abneigung. Gegenüber Menschen, die wir lieben, empfinden wir tiefe Zuneigung. Eltern sind ihrem Baby gegenüber von Anfang an zugeneigt. Dabei haben die nichts weiter gemacht – außer den Schlaf zu stören, die Windeln voll zu machen… und dergleichen mehr. So ist uns GOTT ohne unsere Mühe und ohne unsere Verdienste von Anfang an zugeneigt. Kein Mensch kann sich eine größere Bedeutung für sein Leben geben als die: Ich bin unverdient geliebt. Und zwar von GOTT höchstpersönlich. ER ist mir zugeneigt. Und ich bin immer noch geliebt, auch wenn ich nicht alles kann, was ich möchte, oder was andere von mir erwarten.
Wir alle suchen Bedeutung für unser Leben. Wer es zum Beispiel ins Fernsehen schafft oder in die Charts, der hat mehr gekonnt, als nur bei facebook bekannt zu sein. Wir kennen aber auch die Gefahren: sobald Du nicht das bringst, was erwartet wird, wirst Du von Dieter Bohlen oder von manchen facebook Nutzern niedergemacht.
GOTT aber bleibt Dir zugeneigt. Dein Können kann seine Liebe nie übertrumpfen. Deine Fehler, ja nicht einmal Deine Schuld, kann seiner Liebe zu Dir ein Ende bereiten. Denn GOTT hat sich in Jesus ganz tief zu uns geneigt. Bis dahin, dass Jesus am Kreuz unserer Schuld ein Ende bereitete.
Als Jesus starb und begraben wurde, hat ER unsere Schuld auf sich genommen. Als ER auferstand, hat er sie im Grab gelassen. So können wir gelassen durchs Leben gehen. Weil dieses Leben gratis unter der Liebe GOTTes steht, die nicht totzukriegen ist. Sola gratia eben. Zwei Worte Dynamit.
Das wusste übrigens schon Paulus. Denn er schreibt, dass diese Frohe Botschaft Dynamit ist: „Ich schäme mich des Evangeliums nicht; denn es ist eine Kraft (griechisch: Dynamis!) GOTTes, die selig macht alle, die daran glauben.“ (Rö. 1,16) Durch dieses Dynamit werden wir glücklich – früher hieß das „selig“. Das bedeutet: Für immer und ewig von GOTT geliebt und ohne Vorbedingung angenommen. Sogar über den Tod hinaus. Wenn das keine Sprengkraft hat! Es sprengt die Fesseln der Angst. Denn wenn GOTT uns liebt, wer oder was ist dann stärker? (Vgl. Rö. 8,31ff) Es sprengt den Zwang, sich beliebt machen zu müssen. Denn wenn GOTT uns zugeneigt ist, wer oder was kann uns diese Bedeutung wegnehmen? Sola gratia – buchstabier es durch! Dann kannst Du durch Dein Leben zu GOTT sagen: „Gratias – Danke!“
Reinhard Süpke

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Kerzen basteln in Wolferstedt


Eine schöne Tradition wurde auch in diesem Jahr in Wolferstedt fortgeführt: das Osterkerzen-Basteln. Auf Anregung von Karina Feige erweiterten wir das Ganze um das Basteln von Geburtstagskerzen für unsere Jubilare.

Da die Zeit beim ersten Termin nicht ausreichte, wurde spontan ein zweites Treffen vereinbart. So trafen wir uns nach Christi Himmelfahrt ein weiteres Mal – im Pfarrhaus Allstedt. Wieder entstanden kreative Werke, über die sich die Beschenkten sicher freuen werden.
 

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