Newsletter 56

26/2015

„Danke für das Brot“: Erntedank in Clingen

Am Sonntag, den 4. Oktober 2015 wurde in den Kirchen unseres Kirchenkreises das Erntedankfest gefeiert. So auch in Clingen.

Der Altarraum war reichlich mit Obst und Feldfrüchten sowie einer Erntekrone geschmückt.

Der Gottesdienst wurde durch die Lektoren der Kirchgemeinde Clingen geleitet und von Familie Krüger aus Greußen musikalisch begleitet.
Im Zentrum standen die Kinder aus Clingen und Westgreußen, die ein Anspiel unter dem Motto „Danke für das Brot“ vorbereitet hatten. In diesem ging es darum, dass ein Junge namens Markus sich darüber informiert, woher das Brot, das er kauft, eigentlich herkommt. Dabei stellt er fest, dass der Ursprung des Brotes über viele Ebenen hinweg ja eigentlich von Gott selbst kommt. Denn er hat Erde, Regen und Sonne erschaffen, und diese sind die Grundlage, damit die Samenkörner erst wachsen können. Zusammen mit der Gemeinde sangen die Kinder das Lied „Danke für die Früchte“. Darin wurde noch einmal alles aufgezählt, was Dank Gott durch uns Menschen geerntet wurde und nun zu Erntedank in der Kirche präsentiert werden kann.

Denn genau daran erinnert uns das Erntedankfest: Wer dankt, denkt an den, dem alles zu verdanken ist: Gott.
Die Kirchgemeinde Clingen bedankt sich bei allen Helfern und Spendern sowie dem Engagement der Kinder und Lektoren, die diesen besinnlichen Erntedankgottesdienst ermöglichten.

 

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Abschied und Neubeginn

Am 04. Oktober, dem Erntedanksonntag, wurde im Pfarramt Ebeleben ein neuer Pfarrer durch Superintendent Kristóf Bálint eingeführt. 

Nach dem Weggang von Pfarrer Ziethe ins Oldenburgische, war die Pfarrstelle seit Ende Februar 2013 verwaist und wurde im Rahmen von Vakanzvertretungen von Nachbarpfarrern mit versorgt, im letzten Jahr von Kirchenkreispfarrer Thomas Reim. Pfarrer Reim wurde nunmehr verabschiedet und übernimmt eine neue Aufgabe im Kirchenkreis (s.u.).

Pfarrer Frank Krause wechselte vom nicht weit entfernten Hainrode im Nachbarkirchenkreis (obwohl z.T. politisch zu Sondershausen gehörig) nach Ebeleben über, nachdem er die dortige Pfarrstelle 24 Jahre lang betreut hatte.

Nunmehr ist er für Allmenhausen, Ebeleben mit Billeben und Wiedermuth, Gundersleben, Rockensußra, Rockstedt und Schernberg zuständig, wird die Pfarrstelle Ebeleben und den Kirchengemeindeverband Schernberg geschäftsführend leiten. Die vielen Menschen in der gut gefüllten St. Bartholomäi-Kirche wechselten nach dem Abendmahlgottesdienst in den Gemeinderaum über, woselbst der neue Pfarrer mit vielen freundlichen Worten begrüßt wurde. Pfarrer Frank Krause ist verheiratet und hat zwei erwachsene Töchter.

Am 11. Oktober wird um 14 Uhr in Einzingen die Pfarrerin der Pfarrstelle Allstedt/Wolferstedt, Frau Anna Böck, verabschiedet. Nach wenig mehr als anderthalb Jahren wechselt Frau Böck von hier in die Kirchengemeinde Sonneberg-Wolkenrasen über. Frau Böck verabschiedet sich mit einem Abendmahlsgottesdienst von den Gemeinden und im Anschluss wird im nahe gelegenen Restaurant „Zur Erdachse“ Kaffee angeboten und Abschied genommen.

Die Vakanzverwaltung obliegt ab dem 14.10. Kirchenkreispfarrer Thomas Reim, der für den Übergang bis zu einer Neubesetzung die Geschäfte der Kirchengemeinden leitet. Im Trauerfall ist Frau Pfarrerin Seifert im Bereich des Kirchengemeindeverbandes Wolferstedt die zuständige Ansprechperson.

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Rede auf der Gegendemo Bündnis gegen Rechts

Im Rahmen einer Demonstration gegen eine Kundgebung der NPD hat am Montag den 05.10. eine Demonstration des „Bündnisses gegen Rechts im Kyffhäuserkreis“, dem auch der Kirchenkreis Bad Frankenhausen-Sondershausen angehört, stattgefunden. Auf der Kundgebung, die parallel zur NPD-Veranstaltung stattfand, wurden von Bürgermeister Kreyer (CDU), MdB Steffen-Claudio Lemme (SPD), MdB Kersten Steinke (Linke), MdL Dorothea Marx (SPD) und Superintendent Kristóf Bálint Reden gehalten. Seine nur gekürzt gehaltene Rede hat uns Superintendent Bálint freundlicher Weise für den Newsletter zur Wiedergabe zur Verfügung gestellt. Wir geben Sie hier wieder.

Sehr geehrte Damen und Herren,
in weiten Teilen unserer Gesellschaft haben wir uns angewöhnt, laut und sehr eindringlich zu formulieren, wogegen wir sind. Wir sind damit, entwicklungspsychologisch gesprochen, in einer dauerhaft pubertären Phase stecken geblieben, die genau weiß, was sie nicht will, jedoch nicht formulieren kann, was sie konkret ändern will und wie das geschehen soll.
Dafür werden Bilder bemüht, die den Hang zu reißerischer Aufmachung haben. Wer gestern die Bilder von der Flut an der Côte d'Azur sah, weiß was den Namen „Flut“ verdient. Wer zu rechnen imstande ist, kann wahrnehmen, dass im Kyffhäuserkreis auf ca. 20 Inländer nicht mal ein Flüchtling kommt. Verglichen z.B. mit dem Libanon, wo auf vier Libanesen ein Flüchtling kommt, entspricht das nicht einmal einem Rinnsal, geschweige denn einer Flut.
Hier werden ganz bewusst vorhandene Ängste geschürt, werden verstärkt und gelenkt. Dies gilt es einerseits intellektuell redlich aufzudecken und andererseits emotional zu entkräften.
Die derzeit größte Gefahr, die ich sehe, ist, dass wir uns das Schwarz-Weiß-Denken der NPD unbewusst zu Eigen machen und von denen da drüben sprechen und dabei gar nicht merken, dass sich unser Niveau dem der Gegenseite angleicht. Das dürfen wir nicht zulassen, denn überall wo dies gelingt, werden andere zu Feinden und ist die Eskalation nicht weit. Die Beispiele Ukraine, Syrien und Sudan sind nur drei von vielen.
Es muss uns gelingen, eine Trennung von Inhalt und Person zu denken, ansonsten sind wir auf dem Weg der Eskalation. Nationalsozialistisches Gedankengut ist in seinem Kern unmenschlich, denn es sortiert nach Rasse, Geschlecht und Hautfarbe. Es spricht denen, die dem eigenen Bild nicht entsprechen, die gleiche Berechtigung ab und will Menschen einteilen in gute und schlechte, in nützliche und unnütze und in der Endkonsequenz in lebenswert und nicht lebenswert. Diese demagogische Logik hat Deutschland schon einmal in den Abgrund geführt und wir dürfen nicht zu lassen, dass dies ein weiteres Mal geschieht.
Ich will aber auch eine andere Gefahr benennen. Wir dürfen nicht, und das ist die scheinbare Logik der NPD, die Sache mit den Menschen in eins setzen.
Viele von denen, die heute in der Demo gegen die wir protestieren mitlaufen, sind ängstliche Menschen. Menschen, die ihre Nöte haben, weil sie keine Arbeit finden, sich benachteiligt fühlen oder einfache Lösungen plausibler finden als differenzierte Sachverhalte.
Das mag man kritisieren, jedoch hilft es den Flüchtlingen und der Pluralität unserer Gesellschaft nicht, wenn wir jeden, der seine Angst formuliert, in die rechte Ecke stellen. Wer dies tut, muss sich im Klaren darüber sein, dass er mit dazu beiträgt, dass diese Menschen sich nur noch stärker an die binden werden, die die einfachen Lösungen anbieten. Damit würden wir uns mitschuldig machen an einer Spaltung unserer Gesellschaft. Das darf nicht unser Ziel sein.
Wichtig ist ein Zweifaches: Die Logik der NPD und aller flüchtlingsphobischen Parteien entlarven als das was sie ist: menschenverachtend. Dies gelingt am Besten mit Projekten und guten Argumenten. Damit gewinnen wir die, die durch Denken ihre Ängste überwinden.
Das zweite ist, die Ängste der Menschen ernst nehmen und ihnen zuhören. Hass ist verfestigte Angst, die keiner ernstgenommen und entkräftet hat. Lassen wir es nicht so weit kommen, hören wir die Ängste und Nöte und organisieren wir Feste wie die Kirchengemeinde in Rockensußra, in denen die Menschen einander begegnen und spüren, der andere ist zwar anders, aber genau so liebenswert wie ich.
Das ist ein langer Weg und wenn wir ehrlich sind, müssen wir konstatieren, dass unsere Gesellschaft aktuell im Begriff ist, sich fundamental zu wandeln. Das können wir nicht wegdiskutieren.
Aber wir können Nachbarn oder Bekannten, die auf der anderen Seite des Busbahnhofs stehen, helfen, ihre Ängste zu überwinden und sich ihnen zu stellen. Ohne diese direkte Ansprache wird es nicht gehen. Es geht nicht anders als von Mensch zu Mensch. Mit Aktionen gegen die Angst.
Lassen wir uns also nicht das Schwarz-Weiß-Denken von NPD, AfD u.a. aufzwingen, denken wir so bunt wie es nur Vielfalt ermöglicht. Seien wir aber nicht so blauäugig zu glauben, dass das alles einfach zu haben sein wird, es wird uns lang und anhaltend beschäftigen und als Christ sage ich, es wird auch ohne G'TTes Hilfe nicht gehen, der uns die Kraft gibt, den langen Atem und ein Herz für den Menschen mit seinen Ängsten. Vertrauen wir darauf, dann wird dies gelingen, dann wird aus dem Flüchtling das, was er jetzt schon ist, unser Nächster.

 

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Aufruf zur DRK Blutspende

Ein weiterer Höhepunkt in unserem Kindergarten findet am Tag zu vor, am 10. November zwischen 15.00 und 19.00 Uhr statt. Mit einer Blutspende-aktion wollen wir gemeinsam mit der Blutspende-Zentrale des Südharz Krankenhauses Nordhausen Geld für die malermäßige Instandsetzung unserer Gruppenräume sammeln. Die gute Erfahrung dieser Aktion aus dem vergangenen Jahr bestärkt uns, diesen Aufruf zu wiederholen. In 2014 konnten wir durch das gespendete Geld neue Sitzmöbel für den Außenbereich des Kindergartens anschaffen.
Alle Menschen die bereit sind, Blut zu spenden, erhalten dafür eine Versorgungspauschale, welche man zu einem Teil oder ganz dem Kindergarten übergeben kann. Das gespendete Blut wird vorwiegend für Patienten im Landkreis Nordhausen und im Kyffhäuserkreis verwendet. Als Dankeschön erhalten alle Spender vom Kindergartenteam ein Stück Kuchen, Kaffee, Kaltgetränke oder etwas Herzhaftes für den kleinen Hunger. Wir freuen uns, auch im Namen des Krankenhauses, wenn wir viele Spender begrüßen können.

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Wir feiern rund um den heiligen Martin

Der November ist in unserem evangelischen Kindergarten „Arche Noah“ immer ein besonderer Monat – Lichter werden angezündet, Laternen gebastelt und Brezeln gebacken. Wir wollen am Mittwoch, d. 11.11.2015 um 17:00 Uhr in einer Andacht in der schönen St. Bonifatius Kirche mit allen Kindern, Eltern und Erziehern und unserem Pfarrer Herrn Behr die Kerzen unserer Laternen entzünden, die Geschichte vom Heiligen Martin hören und gemeinsam unsere Brezeln teilen. Beim Lied „Ein armer Mann“ sind die Kinder herzlich eingeladen mitzumachen. Anschließend geht es auf zum Laternenumzug durch den Ort. An der Feuerwehr angekommen, können sich alle bei Würstchen, Punsch und leckeren selbstgebackenen Muffins stärken. Wir freuen uns über viele Gäste an diesem Tag – alle Menschen aus nah und fern sind herzlich zu uns eingeladen.

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Diakonie-Projekt „Einmal Essen macht zweimal satt“ 2015

Am Montag, dem 16. November auf dem Markt in Sondershausen und am Dienstag, dem 17. November auf dem Markt in Bad Frankenhausen wird wieder eine schmackhafte Soljanka zubereitet. Sicher erinnern sich noch viele an die Aktion vom letzten Jahr. Dieses Essen wird um die Mittagszeit, Beginn 11.30 Uhr, von Helfern für die Mitarbeiter im Rathaus ausgegeben. Und natürlich auch für Laufkundschaft auf dem Markt. Wir möchten Sie auf diesem Wege darüber informieren und Sie bitten, eine Rückmeldung zu hinterlassen, ob Sie von dem Angebot Gebrauch machen werden. Denn es wäre schade, wenn das Essen nicht reicht oder wir Mengen davon wegwerfen müssten. Die Essensportionen werden für eine Spende ausgegeben. Als Richtwert der Spende empfehlen wir das Doppelte des Herstellungspreises (reine Lebensmittelkosten). Der erzielte Erlös kommt insgesamt einem Kinderhilfsprojekt des Kirchenkreises Bad Frankenhausen-Sondershausen zugute.
Schirmherrschaft zum Projekt „Einmal Essen macht zweimal satt“
Gern habe ich auch in diesem Jahr die Schirmherrschaft für das Projekt „Einmal Essen macht zweimal satt“ übernommen, denn das Thema Kinderarmut darf auch im Kyffhäuserkreis nicht verschwiegen werden. Deshalb möchte ich Sie um Ihre Unterstützung bitten. Kommen Sie am 16. November nach Sondershausen und am 17. November nach Bad Frankenhausen, denn dort wird es um die Mittagszeit eine warme Suppe geben, deren Erlöse bedürftigen Kindern zu Gute kommen. Helfen Sie mit und zeigen Sie ein Herz für Kinder! Herzliche Grüße Ihre Landrätin Antje Hochwind

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