Newsletter 36

06/2015

Das größte Fest des Christentums, Teil 1 – die Karzeit

Gefragt nach dem größten Fest des Christentums, antworten Befragte in einer Fußgängerzone zumeist: „Weihnachten“. „Doch noch wichtiger ist das Fest, das vor uns steht: Ostern. Ohne Ostern wäre Weihnachten nicht geweihte Nacht, sondern ein Geburtstag wie viele.“ sagt Superintendent Kristóf Bálint. „Viele Traditionen gehören zu diesem Fest, das allüberall mit der Osternacht beginnt, die die Passionszeit abschließt.

Die Passionszeit beginnt, wie selbst viele Karnevalisten wissen, mit Aschermittwoch und endet Karsamstag, der oft irrtümlicher Weise Ostersonnabend genannt wird.
In der Fastenzeit wurde jahrhundertelang (mit Ausnahme der Sonntage) 40 Tage lang streng gefastet. Fleisch und Eier kamen nur Sonntags auf den Tisch, dem Herrentag und Beginn der Woche (der Sonntag eröffnet die Woche, der Mittwoch ist die Mitte der Woche und der Sonnabend beendet sie; sie wird 18 Uhr von den Kirchenglocken „ausgeläutet“).
Heute, in Zeiten des völligen Überflusses, wird das Fasten wieder entdeckt und bezieht sich zumeist auf Dinge, deren Verzicht schwer fällt (Süßigkeiten und Kaffee aber auch Handy, Fernsehen und PC). Wieder Zeit für Versäumtes finden, indem Gewohntes „abgewählt“ wird.
Der Höhepunkt der Fastenzeit ist die Karwoche. In ihr (Montag bis Karsamstag, „Kar“ kommt von dem alten Verb „karren“ für „klagen“) wird in vielen Gemeinden am Gründonnerstag („grün“ vom alten deutschen Verb „greinen“ für „weinen“) das Tischabendmahl in Erinnerung an Jesu letztes Mahl gefeiert.
Am Karfreitag und Karsamstag werden stille Gottesdienste gefeiert, ohne Glockenläuten, oft ohne Orgel, mit geschlossenen Flügelaltären und des Heilswerkes Jesu Christi gedacht. Dies vollzieht sich in absoluter Stille, die Altäre werden oft abgedeckt, nur die Bibel oder eine Dornenkrone schmücken den Altar, alles andere wird „abgeräumt“, allenfalls ein schwarzes Parament ist zu sehen. Diese beiden stillen Tage sind bis heute geschützt, nicht einmal Taufen und Trauungen werden an diesem Tage vollzogen, um die Einkehr und Besinnung nicht zu stören.

In unserem Kirchenkreis gibt es Passionsandachten und stille Gottesdienste u.a. in folgenden Gemeinden:

30.03., 18.30 Uhr Einsdorf, St. Peter und Paul
31.03., 18.30 Uhr Niederröblingen, St. Peter und Paul
01.04., 18.30 Uhr Winkel, St. Andreas
03.04., 09.00 Uhr Großenehrich, St. Crucis
03.04., 09.00 Uhr Ichstedt, St. Wigberti
03.04., 09.00 Uhr Holzthaleben, St. Peter und Paul
03.04., 09.15 Uhr Hohenbergen, Martin Luther-Kirche
03.04., 09.30 Uhr Mehrstedt, S. Bonifatius
03.04., 09.30 Uhr Sondershausen, Trinitatis
03.04., 09.30 Uhr Stockhausen, St. Matthias
03.04., 10.00 Uhr Westerengel, St. Benedicti
03.04., 10.30 Uhr Schlotheim, Gemeinderaum
03.04., 10.30 Uhr Wasserthaleben, St. Johannes und an anderen Orten und zu anderen Zeiten.
Zu diesen u.a. Gottesdiensten wird herzlich eingeladen. Weitere Informationen unter www.suptur-bad-frankenhausen.de

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Das größte Fest des Christentums, Teil 2 - Gründonnerstag


Gefragt nach dem größten Fest des Christentums, antworten Befragte in einer Fußgängerzone zumeist: „Weihnachten“. „Doch noch wichtiger ist das Fest, das vor uns steht: Ostern. Ohne Ostern wäre Weihnachten nicht geweihte Nacht, sondern ein Geburtstag wie viele.“ sagt Superintendent Kristóf Bálint. „Viele Traditionen gehören zu diesem Fest, das allüberall mit der Osternacht beginnt, die die Passionszeit abschließt.

Die Fastenzeit beginnt, wie selbst viele Karnevalisten wissen, mit Aschermittwoch und endet Karsamstag, der oft irrtümlicher Weise Ostersonnabend genannt wird. In der Fastenzeit wurde früher (mit Ausnahme der Sonntage) 40 Tage lang streng gefastet. Heute bezieht sich das meist auf selbst gewählte Dinge, früher auf Fleisch und Eier. Diese wurden ursprünglich gefärbt, um nach dem Fastenbrechen zu erkennen, welche die ältesten sind und folglich zuerst gegessen werden mussten.
In der Karwoche (Montag bis Karsamstag, „Kar“ kommt von dem alten Verb „karren“ für „klagen“) wird in vielen Gemeinden am Gründonnerstag („grün“ vom alten deutschen Verb „greinen“ für „weinen“) das Tischabendmahl in Erinnerung an Jesu letztes Mahl gefeiert. Die Einsetzung des Abendmahls, das bis heute in der Kirche gefeiert wird und zentraler Mittelpunkt christlichen Glaubens ist, die Mahlgemeinschaft mit Jesus Christus in Brot und Wein (Traubensaft)
In unserem Kirchenkreis kann das Tischabendmahl z.B. in folgenden Gemeinden gefeiert werden:
22.-29.03. begleitete Fastenwoche im Kloster Volkenroda
02.04., 17.30 Uhr Tischabendmahl in Himmelsberg
02.04., 18.00 Uhr Tischabendmahl in Clingen, Pfarrhaus Plan 8
02.04., 18.00 Uhr Tischabendmahl in Greußen, Gemeindehaus Herrenstr. 3
02.04., 18.30 Uhr Abendmahlsgottesdienst in Mittelhausen
02.04., 19.00 Uhr Tischabendmahl in Bad Frankenhausen (St. Georg und Marien, Unterkirche)
02.04., 19.00 Uhr Tischabendmahl in Rottleben, St. Johannis-Kirche
02.04., 19.00 Uhr Tischabendmahl in Keula, Trinitatis-Kirche
02.04., 19.00 Uhr Tischabendmahl in Obermehler

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Das größte Fest des Christentums, Teil 3 – das Osterfest

Gefragt nach dem größten Fest des Christentums, antworten Befragte in einer Fußgängerzone zumeist: „Weihnachten“. „Doch noch wichtiger ist das Fest, das vor uns steht: Ostern. Ohne Ostern wäre Weihnachten nicht geweihte Nacht, sondern ein Geburtstag wie viele.“ sagt Superintendent Kristóf Bálint. „Viele Traditionen gehören zu diesem Fest, das allüberall mit der Osternacht beginnt, die die Passionszeit abschließt.

Ostern beginnt streng genommen liturgisch am Karsamstag 18 Uhr, denn dann wird die Karwoche „ausgeläutet“. Ab dieser Zeit sind Osterfeuer, geschmückte Ostersträucher u.a. Traditionen am rechten Platz. Das die Sträucher vieler Orten schon jetzt geschmückt oder die Feuer am Karfreitag oder –samstag angezündet werden, ist oft der fehlenden Kenntnis oder der Vorfreude geschuldet. Aber in der Regel gilt, christliche Feste haben einen Beginn und werden dann „nachgefeiert“, so auch Ostern.
40 Tage Fastenzeit werden durch 40 Tage Feierzeit bis Himmelfahrt „aufgehoben“ – streng genommen sind es sogar 50 Tage, denn die Osterzeit endet erst Pfingsten. Erst dann ist die Osterzeit und damit die Zeit der geschmückten Sträucher und Brunnen aus Freude über das Werk Jesu Christi zu Ende. Leider werden die Sträucher oft schon in der Woche von Ostersonntag wieder abgeschmückt und damit ihrer Botschaft beraubt: die Freude über Jesu Auferstehung und seinen Sieg über den Tod.
Diesen drückt auch das Gebäck der Osterzeit aus. So ist in vielen Gegenden das gebackene Osterlamm zu sehen, mit der Siegesfahne. Das Lamm steht für Christus, der den Tod ertrug und auferstand. Viele weitere Bräuche verbinden sich mit dem Osterfest und beim Kirchgang kann der Gottesdienstbesucher vieles davon wahrnehmen und sich erschließen.
Dazu laden die Kirchengemeinden in unserem Kirchenkreis u.a. in folgende Kirchen ein:

04.04., 19.00 Uhr Osternacht in Hohenebra, St. Gloria Deo – Kirche
04.04., 19.30 Uhr Osternacht in Körner, St. Wiperti – Kirche (Oberkirche)
04.04., 19.30 Uhr Osternacht in Holzthaleben, St. Peter und Paul-Kirche
04.04., 20.00 Uhr Osternacht in Holzsußra, St. Bonifatius-Kirche
04.04., 21.00 Uhr Osternacht in Niederspier, St. Peter und Paul-Kirche
04.04., 21.00 Uhr Osternacht in Borxleben
05.04., 05.00 Uhr Ostergottesdienst in Volkenroda
05.04., 06.00 Uhr Ostergottesdienst in Rohnstedt, Magdalenenhof
05.04., 06.00 Uhr Osterandacht in Greußen, St. Martini-Kirche
05.04., 06.00 Uhr Ostergottesdienst in Wolferstedt, St. Vitus-Kirche
05.04., 06.00 Uhr Osterandacht, Sondershausen, St. Trinitatis
05.04., 06.30 Uhr Ostermette in Bendeleben, St. Pankratius
05.04., 08.00 Uhr Osterfrühstück, Schlotheim Pfarrhaus
05.04., 09.30 Uhr Ostergottesdienst, Jecha St. Matthäi-Kirche
05.04., 09.30 Uhr Ostergottesdienst, Oldisleben, St. Johannis
05.04., 09.30 Uhr Ostergottesdienst mit Taufe, Urbach St. Johannis
und an anderen Orten und zu anderen Zeiten.
Zu diesen u.a. Gottesdiensten wird herzlich eingeladen. Weitere Informationen unter www.suptur-bad-frankenhausen.de

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Feier der OSTERNACHT in Borxleben

Zusammen mit den Kirchgemeinden des Kirchengemeindeverbandes Bad Frankenhausen lädt die evangelische Kirchgemeinde Borxleben herzlich ein zur Feier der Osternacht am Sonnabend – 4.April um 21.00 Uhr in ihre Kirche. Dabei wird zu Beginn die Osterkerze in die noch dunkle Kirche getragen und dann das Osterlicht an Alle weitergegeben. Mit Bildern, einem kleinen Film und vielen Liedern werden wir die Freude über das Osterfest erleben. Mitglieder des Posaunenchores der Kirchgemeinde Oldisleben und Pfarrer Reinhard Süpke mit der Gitarre werden die Feier musikalisch begleiten. Im Anschluss an die Andacht teilen wir das Osterbrot und Wein miteinander.
Die Kirche in Borxleben wurde in den Jahren 1988 – 1992 wieder errichtet. Sie hat eine Fußbodenheizung.

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D a s O s t e r b r o t

 

Denk ich an Ostern in dieser Nacht
So bin ich um den Schlaf gebracht.
Draußen sind Menschen, die leiden Not
Wie teile ich mit ihnen Brötchen und Brot?

Meine Gedanken die Lösung wohl kennen-
Der Bäcker hat Marken, an den „Haken“ zu hängen.
Bald ist Ostern, ich muss mich beeilen
Will Brot und Brötchen mit Bedürftigen teilen.

Die Idee ist doch famos
Morgen früh geh‘ ich gleich los.
Diese paar Euro tun mir nicht Leid
Es ist mein Erspartes aus der Fastenzeit.

Jawohl, diese Spende muss sein
Denk‘s mir und schlafe beruhigt wieder ein.

Gott sei Dank hat mich diese Nacht
Auf so wundersame Gedanken gebracht.
Nur mutig, stellt Euch auch diese Frage!
Ein gesegnetes Fest und schöne Ostertage.

Ekrott

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Kirchenasyl in Bad Frankenhausen glücklich beendet


Seit dem 22.November 2014 gab es in der Kirchengemeinde Bad Frankenhausen ein Kirchenasyl.
Die Anfrage dazu war von einem jungen Mann aus dem Nordirak gestellt worden.
Er heißt Sarkat Hassan Hassan und wurde im Juli 1992 in Mosul geboren. Sarkat gehört zur Glaubensgemeinschaft der Jesiden. Diese und die Christen haben im Irak am stärksten unter dem Terror der IS Milizen zu leiden.
Sarkat kam 2011 über die Türkei und Griechenland und dann mit dem Boot übers Mittelmeer zuerst nach Italien. Er wollte aber von Anfang an nach Deutschland. Hier lebt in Köln schon seit vielen Jahren ein Onkel von ihm mit seiner Familie. Von ihm erhoffte er sich Unterstützung. Im Rahmen des Verteilerschlüssels auf die einzelnen Bundesländer kam er dann aber nach Thüringen. Und lebte nun mehr als drei Jahre in der Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber in Felchta bei Mühlhausen.
Er hat in diesen drei Jahren weder die Möglichkeit eines Schulbesuchs (zu alt) noch irgendeiner Tätigkeit gehabt. Sein Alltag bestand aus dem warten auf die Möglichkeit, einen Asylantrag stellen zu können. Nun, nach mehr als drei Jahren des Wartens und nachdem er sich einige Kenntnis der deutschen Sprache angeeignet hat, bekam er im Juni 2014 die Mitteilung, im Lauf des nächsten halben Jahres nach Italien abgeschoben zu werden.
Hintergrund dafür ist die sogenannte „Dublin III Erklärung“ über angeblich sichere Herkunftsländer in Europa. Und da Sarkat in Italien angekommen war, bedeutete das eine Abschiebung nach Italien.
Das mag auf den ersten Blick nicht so dramatisch aussehen, Italien ist doch ein zivilisiertes Land. Doch wir alle kennen die Dramatik der Flüchtlinge, die mit ihren Booten übers Mittelmeer zuerst in Italien ankommen.
Wo denn auch sonst ?
Und während die einen in den Booten ankommen, werden die anderen aus Deutschland mit dem Flugzeug wieder „zurückgeschoben“.
In den Berichten von Pro Asyl ist zu erfahren, wie gefährdet die Situation der Asylsuchenden in Italien ist. Völlig unzureichend ist die Versorgung und Unterbringung und unklar, wie sie es überhaupt schaffen können, jemals einen Antrag auf Asyl zu stellen.
Das waren für die Kirchengemeinde die Gründe, der Bitte um das Kirchenasyl für Sarkat nachzukommen.
Nach den geltenden Verordnungen wäre die Abschiebefrist für Sarkat am 10.Dezember 2014 zu Ende gewesen. Leider hatte das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge Ende Dezember diese Frist verlängert auf die in der Debatte um das Kirchenasyl immer wieder genannten 18 Monate.
Die Rechtsanwältin Mirjam Kruppa, die Sarkat vertreten hat (sie ist gerade Migrationsbeauftragte für Thüringen geworden), hat sich hier mit viel Engagement um eine Klärung bemüht.
Und ganz sicher hat die Diskussion der letzten Wochen mit einer klaren Unterstützung des Anliegens Kirchenasyl durch die Kirchenleitungen letztlich dazu beigetragen, dass die Verlängerung der Abschiebefrist für Sarkat vom Bundesamt zurückgenommen wurde.
Mit großer Erleichterung hat die Kirchengemeinde und der Unterstützerkreis diese gute Nachricht aufgenommen.
Sarkat hat nun wieder in Deutschland ein Bleiberecht bekommen und kann hier einen Asylantrag stellen. Damit ist er auf seinem Weg ein wichtiges Stück weitergekommen.
Als Kirchengemeinde sind wir sehr dankbar für diesen positiven Ausgang der langen Zeit, in der wir mitgewartet, mitgebetet und mitgebangt haben.
Mit einem kleinen Fest haben wir uns von unserem Gast am 14.März verabschiedet. Und seit dem 17.März lebt Sarkat nun wieder „offiziell“ in der Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber in Felchta.

Magdalena Seifert

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