Newsletter 120

11/2017

Salz in der Suppe

Kirche am Weg in Niederbösa am Sonntag, den 7. Mai von 15.00 bis 17.00 Uhr
Der projektorientierte Kreativgottesdienst für Familien und Menschen aller Generationen geht in diesem Jahr in die sechste Runde. Drei Mal im Jahr findet er in einer Kirchengemeinde des Regionalpfarramts Greußen-Großenehrich statt und begeistert stets rund 100 Menschen. Am 7. Mai beginnt Kirche am Weg um 15 Uhr in der St. Georg-Kirche in Niederbösa. Das Thema „Salz in der Suppe“ lässt Interessierte kreativ werden, der Familienchor „Grenzenlos“ wird mit neuen Gemeindeliedern mitreißen wollen, Pfarrer Süpke wartet mit einer Kurzpredigt auf alle Interessierten und für das leibliche Wohl ist ebenso gesorgt wie für Spiel und Spaß. „Kirche am Weg ist ein Gottesdienstkonzept, in dem christlicher Glaube erfahrbar und damit erlebbar wird. In diesen zwei Stunden gibt Kirche Familien Raum für gemeinsame Zeit, gemeinsame Kreativität und ermöglicht damit gemeinsames Erleben in und um Gottes Haus anhand Gottes´ Wort. So, wie wir im vergangenen Jahr in Westerengel zum Thema des Mose am brennenden Dornbusch miteinander das Feuerspucken übten und im Juni diesen Jahres in Wolferschwenda zu Matthäus 6, 34 Holz hacken werden, so ist am 7. Mai in Niederbösa Spannendes rund um Salziges zu Matthäus 5, 13 zu erleben.“, freut sich Initiatorin Pfarrerin Esther M. Fauß.

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Arche Noah Fest

Am 10. Mai feiern die beiden Arche Noah Kindergärten Stockhausen und Großfurra ihr traditionelles Arche Noah Fest. Ab 9.00 Uhr sind alle Kinder beider Einrichtungen zusammen in Großfurra zu finden. Es geht los mit einer gemeinsamen Andacht und viel Gesang, danach folgen Aktions-Stände, welche durch die Schüler der privaten Fachschule vorbereitet werden. Nach der Mittagsruhe um 14.30 Uhr wartet ein Highlight auf die Kinder und Eltern - Jörg Sollbach gestaltet mit seiner Gitarre in der Turnhalle Großfurra ein tolles Mitmach-Konzert. Der Eintritt ist frei – um eine kleine Spende am Ausgang wird gebeten.
Für das leibliche Wohl ist am Nachmittag für alle Gäste gesorgt. Wir freuen uns auf einen tollen Tag.

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Einladung zur Information über die Erhaltung der Orgel in der Stadtkirche St. Salvator Schlotheim

Am 18.05.2017 findet um 19.00 Uhr in der Stadtkirche eine Informationsveranstaltung des Gemeindekirchenrates und des Fördervereines Stadtkirche St. Servator e.V. statt.
Orgel Schlotheim
Alle Kirchgemeindemitglieder, Mitglieder des Fördervereins und interessierten Bürger sind herzlich dazu eingeladen.
Im Vorfeld der Sanierung der Orgel wird diese im jetzigen Zustand gespielt. Bilder der Orgel werden gezeigt und erläutert. Es wird informiert, welche Maßnahmen zur Erhaltung der Orgel erforderlich sind und welche historische Bedeutung die Orgel hat.
Die Orgel wird von den Kantoren Herr Rüdiger Löwer und Herr Valentin Müller gespielt.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

Gemeindekirchenrat der ev. luth. Kirchgemeinde Schlotheim
und Förderverein Stadtkirche St. Salvator e.V..

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Ökumenische Christuswallfahrt 2017: Es gibt viel mehr Verbindendes als Trennendes

[Volkenroda, 1. 5. 2017] Über 600 Pilger sind am 30. April 2017 von verschiedenen Orten größtenteils zu Fuß in das Kloster Volkenroda gekommen.

Ulrike Köhler und Pfarrer Albrecht Schödl konnten im übervollen Christus-Pavillon die Äbtissin Laetitia Fech von der Abtei Waldsassen, den katholischen Bischof Ulrich Neymeyr von Erfurt, Abt Reinhold Dessl vom Stift Wilhering in Österreich sowie zahlreiche Abordnungen von evangelischen und katholischen Gemeinschaften aus Deutschland und Österreich begrüßen.

„Einfach Christus – der Weg der Gemeinschaft“ lautete das Motto der Sternwallfahrt, an der über 600 Frauen, Männer und Kinder teilgenommen haben. „Es gibt viel mehr Verbindendes als Trennendes“, wurde im abschließenden ökumenischen Gottesdienst im Christus-Pavillon immer wieder betont. Die meisten Pilger sind zu Fuß aus verschiedenen Richtungen gekommen. Äbtissin Laetitia Fech von der Abtei Waldsassen und „Tochterkloster“ von Volkenroda in der Gründungszeit hat nicht nur ihre jungen Mitschwestern mitgenommen, sondern auch die Blasmusikkapelle aus der Oberpfalz. Die beiden Klöster sind durch den ökumenischen Pilgerweg „Via Porta“ verbunden. Äbtissin Fech hob in ihren Grußworten hervor: „Wir dürfen uns gemeinsam von Christus umarmt fühlen. Es braucht Orte der Begegnung und sichtbare Zeichen des gelebten Glaubens.“ Damit meinte sie Orte wie das Kloster Volkenroda. Der katholische Bischof Ulrich Neymeyr von Erfurt hat diesen Gottesdienst genauso mitgetragen wie zwölf Vertreter aus verschiedenen evangelischen oder katholischen Gemeinschaften in Deutschland und Österreich, die im Reformationsjahr 2017 der Einladung gerne gefolgt sind. Darunter waren das Kloster Petersberg, Schwestern vom Schniewindhaus, Michaelsbruderschaft, das Jesus-Projekt in Erfurt, die Jesus-Gemeinschaft in Marburg, die Franziskaner vom Hülfensberg und die Kleinen Schwestern Jesu. Aus Österreich waren der Abt vom Stift Wilhering Reinhold Dessl mit Mitbrüdern, der Redemptoristenpater Hans Hütter und Ferdinand Kaineder als Ordenssprecher aller 195 Frauen- und Männerorden in Österreich bei diesem besonderen ökumenischen Ereignis dabei.
In seiner Predigt hob Professor Roland Werner hervor, „dass diese Christus-Wallfahrt der Weg in Richtung Einheit sei. Mit Einheit sei aber nicht Einheitlichkeit gemeint, sondern dieser Weg der Einheit führt in die Buntheit, in die Vielfalt und in eine neue Verbundenheit untereinander und miteinander. In dieser Hinwendung zu Jesus Christus entsteht der Pilgerweg zu Gott. Das braucht die Einheit der Herzen, das Einander-Annehmen und die Hingabe.“ Ein besonderer Moment der Feier war sicher die Segnung der einzelnen Pilger an 20 Stationen im Christus-Pavillon.
Abt Reinhold Dessl, der selber im Kloster Volkenroda vor fünf Jahren ein Praktikum absolviert hatte, meinte nach der beeindruckenden Christus-Wallfahrt: „Es war ein Treffen in Freundschaft und christlicher Verbundenheit. Volkenroda ist ein Ort mit großer Vergangenheit und aus meiner Überzeugung mit großer Zukunft. So wie hier die verschiedenen christlichen Konfessionen miteinander leben, umgehen und verbunden sind, so würde ich mir das für die großen Kirchen auch wünschen. Es wurde hier immer wieder um die Einheit der Herzen gebetet. Ein Einander-Annehmen mit einer großen Hingabe an Jesus Christus war spürbar und erlebbar.“ Ferdinand Kaineder aus Wien stellte beim Gottesdienst das vielfältige Netz der katholischen Ordensgemeinschaften in Österreich vor mit dem Hinweis, „dass die Gesellschaft die Inspiration der Ordensleute unbedingt braucht. Ein Leben nach den evangelischen Räten heißt heute ein einfaches, ein gemeinschaftliches und ein hellwaches Leben zu führen. Und genau deshalb ist diese ökumenische Christus-Wallfahrt und das Kloster Volkenroda so wertvoll für die Menschen in dieser Region, aber genauso für das internationale Netz von Gemeinschaften und Orden. Gerade diese Christuswallfahrt zeigt den Weg in Richtung Einheit, die nicht Einheitlichkeit, sondern Buntheit und Vielfalt, eine neue Verbundenheit untereinander mit einer Hinwendung auf Jesus Christus, ein Pilgern zu Gott meint.“

Äbtissin Laetitia Fech, die seit 1995 Äbtissin des Klosters Waldsassen in der Oberpfalz ist, und Ulrike Köhler von der ökumenischen Kommunität der Jesus-Bruderschaft und dort eine treibende Kraft im Aufbau des Kloster Volkenroda ist, wurden als Impulsgeberinnen zum österreichischen Ordenstag 2017 nach Wien eingeladen. Sie werden dort ihre Arbeit und Gemeinschaften vor etwa 500 Ordensleuten präsentieren.

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Rolle rückwärts um vorwärts zu kommen.

Viele können´s vielleicht nicht mehr hören: Reformationsjubiläum. Aber es gibt noch viel zu entdecken und zu staunen. Wie wir wissen, hat Martin Luther als ehemaliger Mönch das Mönchsein und das Leben im Kloster heftig bekämpft. Aber in evangelischen Kreisen wird Einkehr und Stille und gemeinsames Leben neu gesucht und Kommunitäten gewinnen seit dem 20. Jahrhundert in unserem Land auch in der evangelischen Frömmigkeit neu an Bedeutung. Davon konnten sich die Besucher des „Ökumenischen Begegnungsabends“ am 29. April in der Kirche Seehausen überzeugen. Gemeindeglieder aus Seehausen, Oldisleben, Bad Frankenhausen und Großleinungen begegneten u.a. einer Vertreterin der Jesus – Bruderschaft des Klosters Volkenroda und fünf Schwestern aus dem „Schniewind – Haus“ in Schönebeck und deren neuen Pfarrer Volker Gebhardt und dessen Frau.
Wie lebt man in so einer Gemeinschaft? Was hat ein Pfarrer dort so alles zu tun – in einer Einrichtung, die sich der Seelsorge an Gästen und dem Gebet verschrieben hat?
Was macht eine Schwester dort den ganzen Tag, wenn sie arbeitet, wie ist der Tagesablauf?
Aber am spannendsten aber war die Frage: Wie kommen junge Frauen dazu, sich so einer Gemeinschaft anzuschließen, die wie die katholischen Nonnen oder Mönche nach den Prinzipien leben: Armut, Gehorsam und Ehelosigkeit?
Die jüngste Schwester kam sogar aus der Nähe, sie wohnte mal in Artern und fand in dieser Gemeinschaft ihre Berufung fürs Leben. Eine andere Schwester kam aus atheistischem Haus und fand bei einer Kinderevangelisation der Schniewindhausschwestern in ihrem Heimatort mit elf Jahren zum christlichen Glauben. Ihre Geschichte war sehr bewegend. Als Kind hat sie versucht, sich das Leben zu nehmen. In der Schule war sie eine der schlechtesten in der Klasse, was sich an den Zensuren deutlich zeigte. Nachdem sie Jesus ihr Herz schenkte, freute sie sich so sehr, dass sie diesen Glauben gefunden hatte, dass sie auf dem ganzen Heimweg sang: „Ich bin froh, ich gehör zu Jesus...“ (Der Schreiber dieser Zeilen kann Interessierten dieses Lied gerne vorsingen.) Interessanterweise wurden ihre Schulnoten besser. Das war dann wichtig, weil ihr Vater sie so „abgedreht“ fand, dass er sie zum Psychiater schickte, denn das war doch nicht normal, dass seine Tochter glaubte!
Aber sie erzählte dem Psychiater: „Das und das habe ich erlebt – und außerdem sind meine Noten besser!“ Da hat der Herr Seelendoktor gemerkt: Das Mädchen ist gesund.
Es waren zwar nicht viele Besucher gekommen, aber es war ein guter Abend. Das hat auch Pfarrer Preis von der katholischen Gemeinde in Frankenhausen so empfunden. Nicht zuletzt, weil er einen guten Freund wieder getroffen hat. Sondern weil die Ökumene in unserem Bereich fröhlich gelebt wird. Evangelische Kommunitäten zeigen uns: Es fehlt etwas in der Ev. Kirche, was die katholische Kirche sich bewahrt hat. Es ist gut, dass es diese Kommunitäten gibt. Es ist gut, dass wir das Kloster Volkenroda in unserem Kirchenkreis haben. Das ist wirklich eine gute Rolle rückwärts um ökumenisch vorwärts zu kommen.
Reinhard Süpke

 

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