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Newsletter 109

41/2016

„Neues Jahr – neue Chance“

Nun werden Sie morgen wieder in den Himmel steigen, die vielen Raketen und Böller die am Himmel deutlich zeigen, wie schlecht es uns geht. Wir haben so wenig Wohlstand und es geht uns Deutschen so schlecht, dass wir uns Jahr für Jahr leisten können über 100 Millionen Euro (126 Mill. in 2014, so www.Handelsdaten.de) in einer Nacht in die Luft zu schießen. Oder sollte ich sagen „aus dem Fenster zu werfen“?

Jedes Jahr werden Häuser, Menschen, Flora und Fauna dabei in Mitleidenschaft gezogen, ganze Innenstädte sind seitdem aus Angst vor Schäden „böllerfrei“.
Die wenigsten Menschen wissen, dass die Böllerei nicht nur ein „Heidenspaß“ ist, sondern einen handfesten Hintergrund mit großem religiösen Aberglauben hat: mit den Böllern soll(t)en einst die bösen Geister einst in China vertrieben werden. Die sich aufgeklärt dünkenden Menschen machen es einfach nach, obwohl Menschen mit Weltkriegserfahrung oder Personen aus den Ländern, in denen heute Kriege herrscht, und Tiere die Geräusche in höchsten Maße ängstigen. Sie erinnern sie fatal an wirkliche Bomben. An Bomben wie die von Augsburg, die dafür sorgte, dass 54.000 Menschen den 1. Weihnachtsfeiertag in Notunterkünften feiern mussten, bis die 1.800 kg schwere Bombe entschärft war. Was für ein seltsames Gebaren, freiwillig solches Unheil nachzuempfinden, vor dem Hunderttausende in aller Welt fliehen? Uns geht es wirklich schlecht!

2016 war ein Jahr, in dem Menschen trotz erwiesener Maßen vorhandener und geprüfter Argumente trotzdem behaupteten, dass es für alle möglichen Probleme nur eine Ursache gebe. Dabei bedienen sie sich einer merkwürdigen Strategie, die mit einem „Wort des Jahres“-Titel bedacht wurde: „kontrafaktisch“. Obwohl alle Argumente benannt, positive wie negative gewürdigt wurden und eindeutig keine eindimensionale Antwort dem jeweiligen Problem gerecht wird, ist gegen alle Vernunft die Antwort: „die Flüchtlinge“.
Wer trägt an der Wohnungsknappheit die Schuld? Die Flüchtlinge!
Wer bringt uns Kriminalität und Einbrüche? Die Flüchtlinge!
Wer sorgt für Krankheiten im Landkreis? Die Flüchtlinge!
Wer hat Schuld an den langen Arztsprechstunden? Die Flüchtlinge!
Wer bringt uns Elend und Armut? Die Flüchtlinge!
Warum bekomme ich keinen Job? Wegen der Flüchtlinge!
Wieso gibt es kein weißes Weihnachten? Wegen den Flüchtlingen!
Vielleicht nehmen Sie das (nur) in den letzten beiden Fragen überspitzt dargestellte Schema auch so wahr? Kaum wird ein Problem benannt, können wir die Empörungen der „Besserwisser“ und Nicht-Gefragt-wordenen“ lesen, die dann meist auch schon vorsorgen und sich auf die Antworten und Einwendungen der vorsorglich als „Gutmenschen“ diffamierten Personen freuen. Was da häufig zu lesen ist, wirkt meist peinlich und ist ein Zeugnis für die Schreiber selbst und bedarf keiner Kommentierung.

Ich persönlich bin sehr dafür, dass jeder Mensch, wenn er sich auf dem Boden des Grundgesetzes bewegt (und das tun manche der Schreiber nicht mehr, denn Meinungsfreiheit hört da auf, wo sie das Recht des anderen beschneidet oder andere verunglimpft), seine Meinung sagen darf, ob nun rechts oder links eingeordnet ist egal.

Jeder Mensch muss, wenn er Schuld auf sich lädt, rechtlich gewürdigt werden, d.h. ggf. bestraft oder verurteilt – mit allen Folgen. Das trifft auf In- und Ausländer zu. Jedwedes Problem unserer Gesellschaft aber nur einem Bevölkerungsteil in die Schuhe zu schieben, ist unredlich, infantil und zeugt von wenig Urteilsvermögen. Es ist zudem in höchstem Maße gefährlich, denn die Geschichte des dritten Reiches hat gezeigt, was daraus entstehen kann, was mit Hetze gegen eine Bevölkerungsgruppe begann.
Ich habe mich gefragt und das auch in einer meiner Predigten am Heiligen Abend, was gewesen wäre, wenn der Lastwagenfahrer in Berlin letzte Woche ein atheistischer Deutscher gewesen wäre, der einfach allgemein Frust auf die Menschen, Liebeskummer oder Weltschmerz hat? Wären wir Deutschen dann alle unter Generalverdacht gekommen?
Überdies sind wir in der Bewertung von Attacken und Übergriffen nicht ehrlich zu uns selbst. So schlimm die Geschehnisse in Berlin auf dem Weihnachtsmarkt und in der U-Bahn und andernorts sind, sie sind nicht die ganze Wahrheit, denn vom 01.Januar bis zum 27. Dezember gab es in Deutschland 921 Übergriffe von Deutschen auf Flüchtlingsheime in Deutschland! Davon wurden, laut Bundeskriminalamt, 857 sicher mit rechtsradikalem Hintergrund verübt, d.h. pro Tag wurden 2-3 Angriffen von Deutschen auf Ausländer verübt. Wer beides ins Verhältnis setzt sieht, von wem derzeit wieviel Gefahr ausgeht.
Was ist das für eine merkwürdige „Logik“, wenn alles in Bausch und Bogen verurteilt wird, statt differenziert zu urteilen? Letzteres ist schwierig, denn so wie es bei Inländern böse und gewalttätige Menschen gibt (siehe Schlotheim und Unterwellenborn [Dez.], Nordhausen [Sep.], Hinternah [Mai]… alles Deutsche!), gibt es sie bei Ausländern auch. Das ist wahr und muss auch genauso schonungslos benannt und verurteilt werden wie bei Inländern. Warum aber wird immer wieder reflexartig diese Schiene bedient, wonach die anderen die Schuld tragen? Ich wünsche mir, dass das aufhört, es ermüdet, stumpft den wachen Verstand ab und bringt niemand weiter.

Mit dem neuen Jahr haben wir die Chance neu anzufangen und neu aufmerksam zu fragen, was wir konkret und je und je besser machen können?
• Aufhören mit pauschalen und dumpfen Verdächtigungen. Anfangen mit konkreter und um Sachlichkeit bemühter Kritik.
• Aufhören mit Schwarz-Weiß-Denken. Anfangen, die Nuancen des Lebens vielfarbig wahrzunehmen.
• Aufhören mit dem Ablenken vom eigenen Tun, indem ich auf andere zeige. Wer mit ausgestreckten Finger auf andere zeigt, zeigt zugleich immer mit drei Fingern auf sich selbst. Ob das so jedem klar ist?
• Aufhören, anderen sofort Schuld zuzuweisen ohne sie wirklich zu kennen. Viele der Flüchtlinge, die bei uns leben, sind redliche Menschen, so wie ein Großteil von uns. Es gibt bei Ihnen wie bei uns „schwarze Schafe“. Es bringt überhaupt nichts, sie alle „über einen Kamm zu scheren“. Viele der Protestierer wehren sich zu Recht, als Nazis denunziert zu werden. Das ist jedoch genau das gleiche Prinzip wie die Ausländer alle für Kriminelle zu halten. Beides ist falsch. Was dem einen recht ist, sollte für den anderen billig (im eigentlichen Wortsinn von „gerecht“) sein.

Ich verstehe gut, dass es vielen Menschen Angst macht, was in unserem Land passiert. Es wurden zweifelsohne Fehler gemacht. Es bringt nur nichts, das „denen da oben“ anzukreiden, denn die Situation war so nicht vorherzusehen und es wurde das Beste daraus gemacht. Welcher der Nörgler hat ein wirklich besseres Konzept vorgelegt, dass übernommen hätte werden können?
Bei all den Protestnoten fällt doch eines immer wieder auf, es wird festgestellt was falsch war, aber kaum einer bietet substantielle Vorschläge, die umsetzbar sind und zielführend wären. Nörgeln löst aber keine Probleme. Überall, wo man kulturelle „Reinheit“ sucht (nichts Anderes ist die Projektion unserer Probleme auf die Ausländer), entsteht Despotie, Zwang und Enge. Das hatten wir doch, GOTT sei es gedankt, hinter uns gelassen, zumal es nirgends auf der Welt durchsetzbar ist/wäre. Denn was ist konkret Deutsch? Unser Volk besteht seit Jahrtausenden aus vielen, sich mischenden Volksgruppen.

Die Geschehnisse von 2016 waren sogar ein hausgemachtes Problem, denn viele Monate zuvor wurde nur weggesehen, dass die Flüchtlinge Italien überrannten und alle ruhten sich auf Schengen II aus. „Ist ja nicht unser Problem“. Wenn Probleme ignoriert und die Augen vor Ihnen geschlossen werden, wenn nicht agiert wird, dann kommen sie über uns und wir können nur reagieren. Eine Einwanderungspolitik hätte über Jahr(zehnt)e hier wirklich am meisten geholfen.

Doch nun müssen wir das Beste daraus machen, aufhören uns gegenseitig zu beschimpfen und auszugrenzen. Ich wünsche mir in Land- und Kreistag, Landes- und Kreissynoden, in kommunalen und kirchlichen Entscheidungsgremien den Mut zur Differenziertheit. Die Probleme sind groß, jedoch verglichen mit vielen Teilen der Erde, nicht zu groß und durchaus lösbar. Die zu bohrenden Bretter sind dick, aber unser Handwerkszeug ist nicht schlecht. Wer für über 100 Millionen Böller Geld an einem Tag aus dem Fenster werfen kann, für den sind diese Probleme nur Kleinigkeiten.

Jedes Jahr gibt es einen Bibelvers für das Kalenderjahr, die Jahreslosung. Im Jahr 2017 steht sie beim Propheten Hesekiel und lautet: „GOTT spricht: Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in euch.“ Dieses Motto ist was wir benötigen. Wir brauchen einen neuen Geist, einen Geist der Versöhnung, der Verständigung, der Lösungssuche und der Zugewandheit. Viele Probleme sind lösbar, wenn wir gemeinsam nach Lösungen suchen und nicht im Beschreiben der Dinge verharren, die dagegensprechen oder hinderlich sind. Hören wir auf Stammtischparolen zu wiederholen, suchen wir nach dem gemeinsamen Weg und handeln wir gemeinsam im neuen Geist und mit einem erneuerten, nicht verhärteten Herzen. Das wäre ein echter Lichtblick für 2017. Meinen Sie nicht auch?
GOTTes Segen für das neue Kalenderjahr wünsche ich Ihnen,
Ihr Superintendent Kristóf Bálint

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„Fürchtet nichts, seid unverzagt!“ - ein Lied für das Jahr 2017

zu singen nach der Melodie von Bob Dylan „Knocking on heavens door“

Herr, Dein Engel hat gesagt:
„Fürchtet nichts, seid unverzagt!“
Aber unsre Angst ist groß!
Wir bitten: „Mach uns davon los!“

Refrain:
Komm zurück in unsre Welt!
Denn dein Antlitz ist entstellt
Komm nicht nur zur heilgen Nacht,
gib, dass Hoffnung neu erwacht.

Herr, in dieser Welt ist Krieg,
Angst und Schrecken woll'n den Sieg
Hass bricht in die Herzen ein,
komm HERR, lass uns nicht allein.

Refrain:
Komm zurück in unsre Welt!...

Tränenreich so manche Nacht,
blinder Hass hat Leid gebracht.
Eltern, Kinder sind allein!
Das kann nicht dein Wille sein!

Refrain:
Komm zurück in unsre Welt!...

Rühre unsre Herzen an,
damit es uns gelingen kann,
dass der Hass uns nicht verführt
sondern Liebe triumphiert.

Refrain:
Komm zurück in unsre Welt!...

 

 

Sprechtext:
Jesus sagt:
• „ Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden.

• Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen.
• Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden.

• Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.

• Selig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen.
• Selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Kinder heißen.

• Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihrer ist das Himmelreich.“ (Matthäus 5, 3 – 10)

• „In der Welt habt ihr Angst, aber seid getrost, ich habe die Welt Überwunden!“ (Johannes 16,33)

Herr, Du selbst hast uns gesagt:
„Fürchtet nichts, seid unverzagt!“
Kehre ganz neu bei uns ein,
lass uns deine Boten sein.

Refrain:
Komm zurück in unsre Welt!... (2X)

Herr, Du selbst hast uns gesagt:
„Fürchtet nichts, seid unverzagt!“ (Ab hier ausklingen lassen…)

Text: Reinhard Süpke
 

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Sekretärinnen-Wechsel im Pfarramt Menteroda. Frau Broche geht in den Ruhestand.

Nach 14 Jahren unermüdlicher Tätigkeit als Pfarramts-Sekretärin im Pfarramt Menteroda geht Frau Angelika Broche mit dem Jahresende 2016 in den wohlverdienten Ruhestand.

Ihre Nachfolge tritt zum 01.01.2017 Frau Sandra Dietzel aus Menteroda an.

Beiden Sekretärinnen sei von ganzem Herzen Gottes Segen gewünscht.

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Christvesper in Obermehler

Zur Christvesper am Heiligen Abend führten in der gut gefüllten St. Ulrich-Kirche zu Obermehler die Kinder und Konfirmanden ein Krippenspiel auf.
Unter der Leitung von Ruth Ludwig und Katrin Stöber spielten die Kinder dieses Ortsteiles die alte biblische Geschichte, zur Freude aller Gekommenen.

Pfarrer Michael Schultze leitete in diesem Jahr die Christvesper und hielt die Predigt. An der Orgel begleitete in bewährter Weise Frau Doris Schäfer die schönen Weihnachtslieder.
Der Dank gilt allen, die zum Gelingen der Christvesper beigetragen haben.

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Rückblick

Pascal Ludwig, seit 2012 Schüler von Andreas Fauß, legte am 28.06. in der St. Trinitatiskirche Sondershausen seine D-Prüfung ab.
Die Prüfer waren der frühere und der aktuelle Sondershäuser Kantor: Propsteikantor Jens Goldhardt (Gotha) und Kreiskantor Andreas Fauß.
„Pascal ist zu einem unverzichtbaren Organisten in unserem Kirchenkreis geworden, der an fast jedem Sonn- und Feiertag mindestens einen Gottesdienst spielt“, so sein Lehrer.


Am 28.09. lud Kreiskantor Fauß den Landessingwart der EKM, Matthias Gauer (im Bild hinten rechts), zu einem offenen Singen ein.
Der Einladung folgten Sänger/innen aus den verschiedensten Teilen des Kirchenkreises.

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Christvesper in Großmehlra

In der fast vollbesetzten St. Vitus-Kirche Großmehlra führten am Heilig Abend die Kinder des Kinderkreises mit Unterstützung der Konfirmanden und anderen Kindern aus dem Ort das Krippenspiel „Sternstunde für Angelus“ auf.

 Zwischen den Szenen des Krippenspieles erklangen Weihnachtslieder, die von Kantor Rüdiger Löwer an der Orgel begleitet wurden.
Die Christvesper wurde in diesem Jahr von Natali Rust, Monika Schwabe sowie Jeanette Stevens-Burhenne gehalten.
Die Kirchenältesten und Pfarrer Michael Schultze danken allen Beteiligten, die zum Gelingen der Christvesper beigetragen haben.

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