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Westgreußen

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Kirche Außenansicht:
Kirche Innenansicht:

Gemeindeblatt:

Gemeindebrief Greußen-Großenehrich Juni bis August 2023 (*.pdf-Datei, 11 MB)
(eingestellt am 09.06.2023)

Weitere Informationen:

Homepage:
http://www.suptur-bad-frankenhausen.de/kirchenkreis/pfarrbereiche-und-kirchengemeinden//pfarrbereich-grossenehrich/westgreussen/
Sprechzeiten Pfarrer/in:
nach Vereinbarung
Büro:
Ernst-Thälmann-Straße 10, 99718 Großenehrich
Ansprechpartner/in:
Peggy Hillig
Telefon:
Tel.: 036370 465930
E-Mail:
grossenehrich@suptur-bad-frankenhausen.de
Öffnungszeiten Gemeindebüro:
nach telefonischer Vereinbarung

Kirche:

Name der Kirche:
St. Martinus-Kirche
Standort der Kirche:
Evangelisch-lutherische Filialkirche St. Martin mit Ausstattung, Kirchhof mit Einfriedung und Gefallenendenkmälern. Dorfstraße o.Nr.
Entstehungszeit der Kirche:
Die Filialkirche St. Martin steht auf dem einstigen Friedhof, umgeben von den verbliebenen Gebäuden mehrerer sich in der Dorfmitte aneinanderfügender ehemaliger Rittergüter.
Baugeschichte. Von einer romanischen Saalkirche blieb der steinerne Unterbau des Ostturms erhalten, dendrochronologisch um 1175 (Einzelprobe, ohne Waldkante) datiert. Die mit zwei Altären, Trium regum und Beatae Mariae Virginis, ausgestattete Kirche zunächst Filial von St. Gumberti in Clingen. Im Jahre 1509 soll sie mit dem Vikar der „Kapelle St. Andreae vor dem Schlosse in Clingen“ einen eigenen Pfarrer erhalten haben. Von 1706 bis 1710 wurde der Turm repariert, aus dieser Zeit sind wohl das Fachwerkgeschoss und die geschweifte Haube erhalten geblieben. 1725 (inschriftlich datiert) wurde das Langhaus neu errichtet; Entwurf und Kostenangebot für den Neubau lieferte 1722 der Baumeister Ludwig (Sondershausen); die Bauausführung oblag dem Zimmermeister Cyriakus Häcker und dem Maurermeister Friedrich Weibezahl. Im Zusammenhang mit dem Neubau wurde das Turmerdgeschoss zur Sakristei umgebaut und wohl auch die romanische Apsis abgebrochen. 1770 wurde der Innenraum mit seinen Emporen auf Kosten von Christoph Ludwig Keßler ausgemalt. Von 1822 bis 1824 führte Zimmerermeister Anton Koblenz aus Holzengel Reparaturen am Turm aus. Ein Teil desselben musste wegen Schädigungen an den Hölzern abgenommen und erneuert werden. 1857 hat man rote und weiße Brandsteine als Fußboden verlegt. 1892 wurde nach Entwurf von Landesbauinspektor Heyder in das Eck von Saal und Turmnordwand ein Treppenturm mit Wendeltreppe angefügt; außerdem hat man unter der Aufsicht von Heyder u. a. das Innere ausgemalt, die Kanzeltreppe erneuert, das Gestühl repariert und auch am Äußeren verschiedene Arbeiten durchgeführt. 1927 wurde auf der Westseite der zweiten Empore eine neue Orgel eingebaut, 1929/ 1930 vom Baumeister Höttermann aus Clingen die schwammzerfressene Täfelung der Sakristei erneuert und farblich neu gefasst. Zu derselben Zeit erfolgten die Ausmalung des Gestühls, der Stützen und der Emporen mit einer Ölfarbe sowie die Verschieferung des oberen Turmgeschosses durch den hiesigen Dachdeckermeister Hugo Hüpfner. 1932 erneuerte man die Turmböden, setzte in die offenen Luken Fenster ein und schloss das 1917 herausgenommene östliche Fachwerk.
Die vom Abbruch bedrohte Kirche wurde von 1988 bis 1996 umfassend saniert, u. a. erfolgte eine Schwammbekämpfung an den Fußpunkten des Dachstuhls, der Einbau eines Zugankers, die Reparatur und Verschieferung der Haube des Treppenturms, die Erneuerung von Treppe und Fensterläden des Turms, die Fachwerkinstandsetzung und Verschieferung der Glockenstube und der Haube, die Restaurierung von Holztonne, Emporen und Ständen sowie der Ostwand, der Figuren des Kanzelaltars, des Kronleuchters und des Orgelprospekts.
Außenbau. Schlichter vierachsiger Saalbau mit Satteldach und ungewöhnlichem dreiseitigen Abschluss im Westen. Im Osten der mit geschweifter Schieferhaube versehene Turm. Nordöstlich zwischen Saal und Turm der bis knapp unter die Traufe des Saals ragende Treppenturm mit kreisrundem Grundriss und schiefergedecktem Kegeldach. Der unverputzte untere Teil des Turms aus Muschelkalkquadern unterschiedlicher Größe sauber gefügt. An der Ostseite die Werksteine und die profilierten Kämpfer des ehemaligen Chorbogens sowie seitlich die Abbruchspuren der einstigen Apsismauern erkennbar. In der Vermauerung des nachträglich, wohl 1725, geschlossenen Chorbogens ein rundbogiges Fenster in steinernem, abgefastem Gewände eingesetzt. Oberhalb des Bogens durch kräftige Fugen die Dachlinie der verloren gegangenen Apsis sich abzeichnend. Im unteren Wandbereich der Südseite das Gewände eines vermauerten kleinen Rundbogenfensters, an der Nordseite, östlich des Treppenturms, eine zugesetzte Öffnung erkennbar, möglicherweise der Zugang zu einer ehemals dort bestehenden Sakristei, für deren Bedachung wohl der nah der östlichen Gebäudeecke aus der Wand ragende Konsolstein genutzt. Unterhalb des verschieferten Turmaufsatzes an allen vier Seiten gekuppelte Klangarkaden, an Nord- und Südseite jeweils eine, an Ost- und Westseite jeweils zwei, die westlichen beim Neubau des Kirchenschiffs von außen zugesetzt. Die nördliche Arkade durch das Zifferblatt der Turmuhr teilweise verdeckt. Die in die Mauermitte eingerückten Mittelsäulen mit einfachen Kelchblockkapitellen mit Rankenzier bzw. Blattzungen, das nördliche mit einer Fratze; die Basen zum Teil mit Ecksporn ausgestattet. Der verschieferte Fachwerkaufsatz die aufragenden Wände des steinernen Unterbaus fast absatzlos fortsetzend und an allen vier Seiten mit stichbogigen Schallöffnungen versehen. Der geschweifte Helm im Grundriss achteckig.
Der barocke Saalbau mit umlaufendem, niedrigen, schlicht abgeschrägten Sockel und einem ebenso umlaufenden, auch über den Giebel geführten profilierten Traufgesims. Die jetzt teilweise freiliegenden Wände wohl ursprünglich ganzflächig verputzt. Rundbogige, fast wandhohe Fenster, ihre mit Fase versehenen Gewände aus Buntsandstein wegen extremer Absandungen teilweise erneuert. Die Eingänge ins Erdgeschoss und in die Emporen an beiden Längsseiten in der zweiten westlichen Achse gelegen. Der Emporenaufgang an der dem Kirchhofzugang zugewandten Nordseite doppelläufig und überdacht, derjenige an der Südseite mit nur einem, dem östlichen Lauf. Die Geländer mit kräftigen Balustern. Ebenerdig, bündig mit den steinernen Wangen der Aufgänge, einfache hölzerne Rechtecktüren unter korbbogigen Öffnungen; der Zwischenraum zwischen Bogen und Tür geschlossen. Die Emporenzugänge in scharrierten und mit Fase versehenen Steingewänden, jeweils mit der Jahreszahl „1725“ im Sturzgewände. Im westlichen Bereich der Südwand oberhalb des Treppenlaufes eine rechteckige Nische, von der Überdachung halb angeschnitten. Ein weiterer Zugang an der Westwand nachträglich vermauert.
Innenraum. Der Innenraum mit einer eingezogenen schlichten Holztonne. Die gesamte Ausstattung – Altar, Emporen, Gestühl und Orgelprospekt –vornehmlich in Blau-, Grau- und Rottönen gehalten, wohl aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, stark erneuert. An den östlichen Giebelwänden oberhalb der zweiten Empore jeweils medaillonförmige Bemalung. An der Holztonne auf dunkelblauem Grund die Auferstehung Christ dargestellt, von zahlreichen, Spruchbänder haltenden Engelsgestalten begleitet. Die beiden umlaufenden Emporen auf sechs hölzernen, achteckigen Pfeilern ruhend. Die Längsmauern unterhalb der zweiten Empore umgehend mit deutlichem Absatz um einiges verschmälert. Die Kirchenplätze in Stände gegliedert; im ersten Obergeschoss die Stände der Gutsbesitzerfamilien gelegen. Die umlaufend bemalten Brüstungsfelder hier die von Engelsfiguren gehaltenen Familienwappen und in gemalten, gewundenen Bändern darüber die Initialen der Gutsbesitzer zeigend: an der Südseite von Ost nach West ein Doppelwappen mit den Initialen F.A.H. von Selmnitz und S.H. von Heringen, im daneben liegenden Feld das der Familie J.C. Seidler, im nächsten Feld eines mit den nicht näher identifizierbaren Initialen „G.B.“ An der Nordseite beginnt die Reihe mit dem Wappen der Familie von A.W. von Hagen, daneben das von L.C. von Dacheröden und F.F. von Dacheröden. Die in der ersten Empore anschließenden Brüstungsfelder mit Abbildern der Propheten bemalt, die der zweiten Empore mit denen der Apostel. Die Verkleidung der nordöstlichen, seitlichen Bestuhlung des Erdgeschosses im östlichen Feld das Lamm mit dem Kreuzstab, daneben die zweizeilige Inschrift: „F.S. Spier / 1770“ zeigend. Gesimse und Flächen zurückhaltend marmoriert. Der nordöstliche Bereich des Erdgeschosses abgetrennt, wohl ein Krankenstand. Die barocken Bänke auch sonst bemalt. Die Emporen über einfache Holztreppen mit barockem Brettgeländer erreichbar. Die zweite Empore in den östlichen Bereichen ebenfalls zum Teil in Stände eingeteilt; die abgrenzenden Bretter geschweift, die Bemalung hier nur angedeutet. Die Orgelempore im Westen vorkragend, mit einem von Balustern gebildeten Geländer versehen.
Die im kreuzgratgewölbten Turmerdgeschoss gelegene, auch als Winterkirche genutzte Sakristei durch die seitlichen Türen in der Altarwand zugänglich. Der jetzt zugesetzte Triumphbogen in der Westwand durch die Erhöhung des Fußbodens niedrig und gedrungen wirkend, im Scheitel für den Aufstieg zur Kanzel an der Westseite muldenförmig ausgeschlagen. Die farbliche Gestaltung des Gewölbes mit schmalen roten Streifen an den Graten, zart hellblauen Kappen und floralen Schablonenverzierungen um 1998 nach der Fassung von 1930 erneuert. Reste früherer Putz- und Farbfassungen von vor 1700 wurden dokumentiert. Der Dielenboden um 1998 erneuert.
Der Aufstieg in den Turm über den Treppenturm an der Nordseite; die ursprüngliche Erschließung ungeklärt. Die einstigen Geschossebenen anhand zahlreicher Balkenlöcher in den Mauern erkennbar. Beim Fachwerkaufsatz nur die Westseite noch das alt; die anderen Wände um 1996 durch Ständerwände ersetzt.
Mit freundlicher Genehmigung von Dr. Rainer Müller (Hg., TLDA) entnommen dem dreibändigen Opus Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmale in Thüringen. Kyffhäuserkreis 5.1-5.3, E. Reinhold Verlag 2014
Bauzustand der Kirche:
Ausstattung. Der Kanzelaltar an der Ostseite ein Werk des Bildhauers Christian Johann Biedermann (vor 1694-nach 1740) von 1728/1730. Die Architektur aus gesprengtem Giebel, ionischen und korinthischen Säulen und ausladenden Gesimsen bestehend. Die erhöhte Kanzel – über einem selten anzutreffenden polygonalen Unterbau – von einem als Krone ausgebildeten Schalldeckel bekrönt. Darauf Christusfigur im Strahlenkranz, die Hand zum Segen erhoben, umgeben von Putten. Die Kanzel mit dem Brustbild eines Geistlichen auf der Vorderseite der Brüstung von zwei mannshohen Apostelfiguren flankiert, im Norden Petrus mit Buch und Schlüssel, im Süden der Evangelist Johannes mit Kelch. Eine Inschrift auf der Rückseite berichtet von der Ausmalung der Kirche unter Christoph Ludwig Keßler 1770 durch die Kunstmaler Johann Christian Werneck und J. C. Brosamer, Mühlhausen.
Nördlich neben dem Altar ein achteckiges Taufgestell in neogotischer Formensprache, wohl aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert; die Seitenflächen des Beckenrandes mit je zwei Vierpässen in einer Rahmung ornamentiert, die des Fußes mit einem Dreipassabschluss; auf dem oberen Schalenrand die Inschrift in Fraktur: „Wer da glaubet und getauft, der wird selig werden. Ev. Marci 16 v. 16“.Zwölfarmiger Messingleuchter, um 1895.
Glocken. Zwei Eisenhartgussglocken von Schilling & Lattermann von 1958. Schlagglocke, angeblich ehemals zur Kirche der Wüstung Kroborn gehörig, mit Aufschrift an der Schulter: „Gloria in Excelsis Deo“ und Jahreszahl in römischen Zahlen „1494“. Das mechanische Uhrwerk von „J.F. Weule, Bockenem 1907“ außer Betrieb, im Turmerdgeschoss aufbewahrt, 1992 repariert.
Mit freundlicher Genehmigung von Dr. Rainer Müller (Hg., TLDA) entnommen dem dreibändigen Opus Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmale in Thüringen. Kyffhäuserkreis 5.1-5.3, E. Reinhold Verlag 2014
Orgel:
Von der 1738 von Johann Michael Hartung (Gebesee bzw. Schloßvippach) geschaffenen Orgel der vom Bildhauer Klemm aus Clingen geschnitzte Prospekt übernommen, das Pfeifenwerk von Friedrich Wilhelm Böttcher (Weimar) von 1927.
Mit freundlicher Genehmigung von Dr. Rainer Müller (Hg., TLDA) entnommen dem dreibändigen Opus Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmale in Thüringen. Kyffhäuserkreis 5.1-5.3, E. Reinhold Verlag 2014
Weitere kirchliche Gebäude:
Kirchhof mit Einfriedung und Gefallenendenkmälern. Der bis 1869 als Friedhof genutzte Kirchhof über zwei Zugänge, im Norden von der Kirchgasse, im Süden durch ein Tor westlich des ehemaligen Pfarrhauses (Schulstraße 4, siehe dort), erschlossen und fast vollständig von einer meist mannshohen, zum Teil brüchigen, 1990 erneuerten Bruchsteinmauer begrenzt. In den westlichen Mauerzug Sockelwände von Wirtschaftsgebäuden des ehemaligen Schmidtschen Guts einbezogen; im Osten mehrere zugesetzte Öffnungen eines ehemals direkten Zugangs vom Pfarrhof bzw. eines niedergelegten Gebäudes.
Im Nordosten des Kirchhofs eine 1917 zur Erinnerung an die Vierhundertjahrfeier der Reformation gepflanzte „Lutherbuche“, daneben im Frühjahr 1933 während einer „Stahlhelmfeier“ gesetzte Birke. Von den historischen Grabmälern nur ein stark verwitterter barocker Grabstein südlich der Kirche erhalten. Das Gefallenendenkmal besteht aus kalksteinernen Platten, Stufen und einem vom Eisernen Kreuz bekrönten Pfeiler; ihm benachbart erinnert ein weiteres, 1990 gesetztes Denkmal mit Namenstafel an die Gefallenen des Zweiten Weltkrieges.
Mit freundlicher Genehmigung von Dr. Rainer Müller (Hg., TLDA) entnommen dem dreibändigen Opus Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmale in Thüringen. Kyffhäuserkreis 5.1-5.3, E. Reinhold Verlag 2014

Mitarbeitende:

Pfarrerin:
Inge Theilemann
Gemeindepädagogin:
Melanie Hamann
Gemeindemitarbeiterin:
Peggy Hillig
Prädikanten:
Dietmar Neuland
Kantoren (nebenamtlich):
Volker Rödiger,Wilfried Rohleder, Annette Krüger, Pascal Ludwig und Lukas Klöppel
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