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11.03.2023
Manchmal sind dicke Socken nicht genug!
Schnee!?! „Wie schön!“ sagen die einen. „Im Dezember wäre das schön gewesen! Jetzt brauche ich das nicht mehr!“, sagen die anderen.
Die feuchte Kälte kraucht durch jedes Knopfloch. Dabei waren die Meisten von uns nach den sonnigen Tagen schon auf Frühling eingestellt. Natürlich sieht es wunderschön aus, wenn alles weiß ist. Da bemerkt man dann auch die Kälte nicht so; zumindest solange man im warmen Zimmer sitzt und alles durch das Fenster beobachtet. Mancher friert aber schon bei dem Gedanken, da raus zu gehen. Andere machen das Beste daraus und sehen die schönen Seiten des Wintereinbruchs. Gut eingepackt geht’s raus. Warme Kleidung gibt es in vielen Varianten. Mancher schwört auf die guten alten Wollsocken. Andere vertrauen auf die Heiße Schokolade nach einem Spaziergang. Wie schön, wenn man es sich in einem warmen Zimmer gemütlich machen kann. Man fühlt die Wärme, fühlt sich sicher und geborgen.
Was aber, wenn die Seele friert!?!
Wie viele sind auf der Suche nach etwas, das auch die Seele erwärmen kann? Für mich ist mein Glaube und Gott solch eine Wärmequelle für die Seele. Das mag fremd klingen, aber die meisten Menschen kennen das Gefühl, wenn es warm um's Herz wird. Manchmal ist es das Lächeln eines Kindes, manchmal eine helfende Hand oder jemand der zuhört. In anderen Situationen ist es auch ein Bibelwort, das mir hilft und mich stärkt. Auch da fühle ich Sicherheit und Geborgenheit.
Dieses Gefühl, wenn es warm um's Herz wird, ist nicht mit dicken Socken oder dicken Jacken zu erreichen. Ein Irischer Segen beschreibt es so: „Wenn eisiger Wind und Kälte dir entgegen schlagen, möge die Liebe Gottes dir Schutz sein, dir Wärme und Halt geben.“
Die Liebe Gottes, die ganz unterschiedlich - oft auch unscheinbar und unerwartet - in unser Leben kommt, kann es schaffen, unsere Seele zu erwärmen, uns einen Halt in haltlosen Zeiten zu gewähren. Es ist manchmal nur ein kleiner Moment. Aber er hat eine große Wirkung.
Es ist gerade mal 3 Monate her, da zogen Kinder als Sternensinger von Haustür zu Haustür.
Sie haben den Segenswunsch „Christus segne dieses Haus“ über die Eingangstür geschrieben. Dabei erleben die Besuchten auch, dass es ihnen warm um's Herz wird. Nicht nur weil sie von großen Kinderaugen angestrahlt werden, sondern auch weil ihnen mit den Kreidebuchstaben über der Tür tagtäglich deutlich wird, dass Gott mit seiner wärmenden Liebe und Gegenwart als Begleiter mit ihnen unterwegs sein wird. Es sind gerade mal noch 4 Wochen bis Ostern und wir denken an die Auferstehung Jesu, die einem trotz aller Bedenken und Zweifel warm um’s Herz werden lassen kann, weil dadurch die Begleitung Gottes auch über den Tod hinaus gewährleistet ist Selbst die Kälte des Todes ist durch die Wärme des Lebens und der Liebe überholt.
Ihre Pastorin S. Wiegleb