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Andachten

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07.09.2024

Wort zum Wochenende

Sie verabreden sich für eine gemeinsame Tour.

Mit den Rädern durch die Umgebung.

Unbekanntes kennenlernen.

Bekanntes neu entdecken.

Das ist ihr Ziel.

Nach den ersten gefahrenen Kilometern ein abrupter Stopp.

Vor einem alten Tor bleiben sie stehen.

Wie lange schon, ist diese Tür für sie verschlossen?

Sie wissen es nicht genau.

Dann fast vergessen ist, dass dahinter so viele sommerlich warme Erinnerungen verborgen sind.

Sie halten inne und schließen die Augen.

Plötzlich ist es wieder da, das Gefühl von damals.

Der Duft von Pommes mischt sich in Gedanken mit dem Gefühl der Euphorie die erste Schwimmstufe endlich geschafft zu haben.

Sie lächeln.

In den beiden Frauen der Wunsch, noch einmal einzutauchen in die Welt von einst.

Ehe sie sich versehen sind sie auf der anderen Seite.

Laufen durch meterhohes Gras und durch die Erinnerungen von damals.

Sie setzen sich an den alten Beckenrand und beginnen zu erzählen.

Von den Erlebnissen, die das Leben schrieb und die, die Unbeschwertheit der Kindheit von einst verblassen lassen.

Sie reden von Menschen, die ihr Leben kreuzten.

Manche waren dabei, denen man nie gesagt hat, wie wichtig sie doch waren.

Sie reden von jenen, mit denen es schwer ist auszukommen.

Von den Wünschen und den großen Träumen, die noch offen sind.

Vom Scheitern und Versagen.

Tränen und Lachen treffen sich immer wieder, dort am Beckenrand.

Die Zeit scheint an diesem Abend still zu stehen.

Wichtig ist nur bei einander zu sein.

Ein Gegenüber zu haben, das zuhört und versteht.

Unbemerkt von den Beiden, mischt sich noch jemand ein.

Er erzählt von Hoffnung, die nie vergeht.

Vom heil werden und verzeihen können.

Davon, das mit ihm alles möglich ist, wenn man ihm und dem Leben Vertrauen schenkt.

Die Zeit vergeht.

Als die Sonne sinkt und es merklich kühler wird, wollen sie aufbrechen.

Doch der Unbekannte lädt sie ein.

Er bittet darum, bei ihm abzuladen, was das Leben mühsam macht.

Und davon gibt es einiges.

Er verspricht neue Kraft.

So falten sie die Hände.

Legen ihm alles ans Herz, was in diesem Moment wichtig ist.

Vertrauen es ihm an, weil sie darauf vertrauen, dass er es in seine Hände nimmt und verwandelt.

Denn er sagte ihnen, an diesem Tag neu zu: „Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.“

 

Viktoria Bärwinkel

Pfarrerin in und um Sondershausen

 

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